Tourismusgesellschaft schlittert in Pleite

Eine Insolvenz überschattet den Winterstart in Bad Kleinkirchheim
Bad Kleinkirchheim: Verband nimmt das Land in die Pflicht, Fortführung ist laut Obmann geplant.

Ausgerechnet zum Saisonstart schneit eine Insolvenz in den Kärntner Wintersportort Bad Kleinkirchheim: Die Bad Kleinkirchheimer Tourismus Marketing GmbH, an der die Gemeinden und Tourismusverbände Bad Kleinkirchheim und Feld am See beteiligt sind, musste am Donnerstag beim Landesgericht Klagenfurt Konkursantrag stellen. Die Passiva betragen eine Million Euro, 120 Gläubiger und 16 Dienstnehmer sind von der Pleite betroffen.

"Wir sind in einen Liquiditätsengpass gerutscht, den wir nicht mehr handhaben können", sagt Markus Ronacher, Obmann des Tourismusverbandes. Verantwortlich für die Finanzierungslücke sollen neben der vom Tourismus-Marketing finanzierten, kostenintensiven ORF-Sendung "Wenn die Musi spielt" laut Ronacher Verzögerungen bei der Einhebung und Auszahlung von Tourismusabgaben seitens des Landes sein. Aus dem Büro von Finanzlandesrätin Gaby Schaunig (SPÖ) heißt es, die Tourismusverbände hätten durch die Verzögerungen keine Einnahmenausfälle.

Der Aussendung des Alpenländischen Kreditorenverbands, wonach "erstaunlicherweise kein Sanierungsplan eingebracht und im Antrag nicht auf die eventuelle Weiterführung des Unternehmens eingegangen wurde" widerspricht Ronacher. "Es gibt Finanzierungszusagen von Banken, wir arbeiten an der Fortführung. Die Gäste werden von den Problemen nichts merken. Buchungen, die über die Tourismusgesellschaft getätigt wurden, sind über Versicherungen gedeckt", betont Ronacher. Ob eine neue Gesellschaft gegründet werde, könne er noch nicht sagen.

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