Toter in Kofferraum: Verdächtiger bestreitet Vorwürfe

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Der Italiener hat nach mehreren Wochen sein Schweigen gebrochen.

Der 41-jährige Italiener, der im Februar einen Tiroler getötet und die Leiche in den Kofferraum seines Autos gepackt haben soll, bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Er habe mit dem Tod des Mannes nichts zu tun, sagte der 41-Jährige am Donnerstag nach Berichten der Tiroler Tageszeitung und von ORF Radio Tirol aus. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck schließt einen Mittäter nicht aus.

Der 41-Jährige sitzt seit mehreren Wochen in Untersuchungshaft, hatte sich bisher aber nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. Nun sagte er aus, dem 47-jährigen Tiroler zwei Sportautos abgekauft zu haben. Das erste habe er nach Italien gebracht und sein eigenes Auto inzwischen in Tirol stehen lassen, berichtete ORF Radio Tirol unter Bezugnahme auf Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr. Anschließend habe er auch den zweiten Sportwagen abholen wollen. Dabei habe er aber im Kofferraum seines eigenen Autos die Leiche des 41-Jährigen entdeckt. Daraufhin sei er geflüchtet. Wenige Tage später wurde er gefasst, als er mit dem zweiten Auto des Mordopfers - einem Subaru - von Marseille mit einer Fähre nach Tunesien auszureisen versuchte. Als Todesursache wurde beim 47-Jährigen ein "Angriff auf den Hals" festgestellt.

Verteidiger Markus Altenweisl erklärte gegenüber der Tiroler Tageszeitung, dass sein Mandant kein Motiv für die Tat gehabt habe. Vielmehr sei man einander freundschaftlich begegnet und habe gemeinsam gefeiert. Geflüchtet sei der Italiener wegen einer Vorstrafe wegen Raubes. "Heute sagt er, es war sein größter Fehler den Subaru nach Italien zu verbringen. Aber wer hätte ihm wohl geglaubt?", so der Rechtsanwalt. Der Italiener selbst vermutet den Täter im Umfeld seiner Bekannten. Staatsanwalt Mayr verwies diesbezüglich auf die laufenden Ermittlungen. Dass es eine Mittäterschaft geben könnte, schloss Mayr jedoch nicht aus. Jedenfalls aber gilt der 41-jährige Italiener weiter als dringend tatverdächtig. Die verhängte Untersuchungshaft ist erst am vergangenen Montag verlängert worden.

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