Toter "Hummer-Fahrer": Warten auf Obduktionsergebnis

Toter "Hummer-Fahrer": Warten auf Obduktionsergebnis
Keine weiteren Angaben zur Todesursache - ungarische Medien voll von Spekulationen.

Der in einem Gefängnis im südungarischen Szeged gestorbene Österreicher Thomas B. (36), der im sogenannten "Hummer"-Prozess nicht rechtskräftig zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war, ist am Montag obduziert worden. "Das Ergebnis sollte uns bis zum Ende der Woche vorliegen", sagte Außenamtssprecher Martin Weiss.

Außer, dass es keine sichtbaren Hinweise auf Fremdverschulden gibt, machten die Behörden keine weiteren Angaben zur Todesursache. Dafür waren die ungarischen Medien voll von Spekulationen. Kurz vor seinem "rätselhaften" Tod hätte der Kärntner einen "mysteriösen Anruf" getätigt, schrieb etwa die Boulevardzeitung Bors.

Es gab auch Behauptungen, der Österreicher habe Selbstmord begangen oder sei an einer Medikamenten-Überdosis gestorben. Sein Verteidiger, Janos Buza, hat einen Selbstmord indes ausgeschlossen.

Die Landeskommandantur für Strafvollzug (BvOP) hielt vorerst nur fest, dass ein noch nicht rechtskräftig Verurteilter am Freitag im Szegeder Gefängnis gestorben sei.

Um 19.39 Uhr hätten Zellengenossen Alarm geschlagen. Danach sei dem Mann medizinische Hilfe durch Gefängnispersonal und einem Notarzt zuteilgeworden. Der Gefangene sei aber nicht zu retten gewesen. Nach ersten polizeilichen Untersuchungen schlossen die ungarischen Behörden Fremdverschulden aus.

Jahrestag

Bors behauptete, der Kärntner habe an keinerlei chronischen Krankheiten gelitten. Das Blatt verwies auf Einträge in ungarischen und österreichischen Internet-Foren, die den Kärntner als mögliches Mordopfer sahen. Auch das Datum seines Todes hätte Bedeutung, da er genau vor zwei Jahren, am 11. Oktober, den ungarischen Motorradpolizisten totgefahren hatte.

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