Tödliches Bergdrama um Politiker und Tochter

Die Abgestürzten wurden mit dem Hubschrauber geborgen.
57-Jähriger und 27-Jährige waren nicht von einer Bergtour zurückgekehrt - tiefe Bestürzung in Heimatgemeinde.

Bis in die Nacht auf Montag hinein lief eine groß angelegte Suchaktion, die nach Wiederaufnahme am nächsten Morgen traurige Gewissheit brachte. Der beliebte Vizebürgermeister von Scharnitz (Bezirk Innsbruck Land), Bernhard Vonmetz (57), und seine 27-jährige Tochter, sind am Sonntag bei einer gemeinsamen Bergtour im nahen Wettersteingebirge ums Leben gekommen. "Sie sind auf einem Jägersteig, der von Einheimischen gerne als Abkürzung genutzt wird, in extrem steilem Gelände über Felsen abgestürzt", erklärt Polizist Hannes Mader vom zuständigen Posten Seefeld.

Per Handypeilung habe man zunächst den toten Vater orten können. Er wurde von einem Hubschrauber mit einem Tau geborgen. Wenig später sei auch der Leichnam seiner Tochter rund 50 Höhenmeter weiter oben im Gelände entdeckt worden. Im 1300-Einwohnerort Scharnitz an der Grenze zu Deutschland war die Bestürzung am Montag groß. Unter den zahlreichen Helfern, die nach Vonmetz und seiner Tochter gesucht hatten, waren auch viele Bekannte des beliebten Gemeindepolitikers. Er war selbst 15 Jahre lang Feuerwehrkommandant der Gemeinde.

"Der ganze Ort steht unter Schockstarre", sagte ein Gemeindepolitiker auf das Unglück angesprochen. Vielen Weggefährten von Vonmetz fehlten aufgrund des tragischen Unglücks die Worte. Der 57-Jährige und seine Tochter waren am Sonntag gemeinsam zu einer Wanderung Richtung Ahrnspitze aufgebrochen. Die beiden wollten gegen 16 Uhr wieder im Tal sein. Nachdem sie nicht rechtzeitig zurückkamen, schlug die Ehefrau von Vonmetz Alarm und die Suchaktion mit rund 30 Beteiligten lief an. Zur Handy-peilung wurde schließlich ein spezielles Gerät aus Wien eingeflogen und an einem Hubschrauber montiert. So konnten die Vermissten lokalisiert werden.

Unklare Ursache

"Das ist eigentlich keine besonders schwierige Tour", erklärt Polizist Mader. Die beiden Verunfallten seien aber sicher nicht unbedarft unterwegs gewesen und waren auch ordentlich ausgerüstet. Den Einheimischen dürfte der von ihnen gewählte extrem steile Abstieg zum Verhängnis geworden sein. Eine gerichtliche Obduktion wurde angeordnet. Eine Untersuchung der Alpinpolizei soll die näheren Umstände des Absturzes klären.

Erst am Sonntag sind in Tirol zwei Alpinisten ums Leben gekommen.

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