Todesstrafe für Papst: Verfahren gegen Professor

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Jenem Professor, der die Todesstrafe für den Papst forderte, drohen nun Konsequenzen.

Jenem Uni-Professor, der im Internet unter anderem die Todesstrafe für Papst Benedikt XVI forderte (der KURIER berichtete), drohen nun Konsequenzen: Die Karl-Franzens-Universität Graz hat ein Disziplinarverfahren gegen Richard Parncutt eingeleitet.

Dem Professor für systematische Musikwissenschaften erwarten bei einem Schuldspruch ein Verweis, eine Geldbuße oder sogar die Entlassung aus dem Universitätsdienst. Rektorin Christa Neuper begründet das Verfahren gegen den gebürtigen Australier mit der „massiven Schädigung des Ansehens der Uni“. Parncutt hatte auf seiner Homepage die von der Uni zur Verfügung gestellt wurde gegen den Papst und seine Berater gewettert: Weil sie wegen der strikten Haltung zur Empfängnisverhütung schuld an Millionen von Aids-Toten seien, gebühre ihnen die Todesstrafe.

Aus aller Welt langten Protestmails ein, die Uni-Leitung distanzierte sich von Parncutt. Der Professor entschuldigte sich: Er habe niemanden beleidigen wollen. Strafrechtlich hat er nichts zu befürchten, die Staatsanwaltschaft Graz leitet kein Verfahren ein.

Bis zum Beschluss der Kommission werden „einige Monate“ vergehen, schätzt Neuper. Bis zur rechtskräftigen Entscheidung bleibt Parncutt als Lehrender an der Uni. Allerdings mit Maulkorb: Die Rektorin erteilte Parncutt die Weisung, „rein persönliche Äußerungen“ ohne Zusammenhang mit seiner wissenschaftlichen Arbeit bei Veranstaltungen der Uni oder in Universitätsmedien zu unterlassen.

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