"Ötzis" Tod bleibt wohl für immer ungeklärt
Der "Mann aus dem Eis" kommt nicht zur Ruhe. Die weltbekannte und über 5.000 Jahre alte Gletschermumie "Ötzi" hat Wissenschaftern zufolge erhebliche Blutergüsse im Gehirn erlitten. Dies sei durch neueste technische Mittel nachgewiesen worden, teilte die Europäische Akademie in Bozen (EURAC) am Montag in einer Aussendung mit.
In einer stecknadelkopfgroßen Gehirnprobe der Mumie fanden sich Eiweiße von Blutkörperchen und Nervenstrukturen. Diese würden auch die Annahme untermauern, dass Ötzi sich die Blutergüsse erst unmittelbar vor seinem Tod zugezogen hatte, hieß es seitens des Forscherteams, das aus Wissenschaftern der EURAC, der Universität des Saarlandes, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und anderen Partnern besteht. Bereits vor einigen Jahren waren dunkle Stellen als mögliche Folgen von Blutergüssen mittels einer Computertomografie entdeckt worden.
Todesursache bleibt ungelöst
Ob sich der Steinzeitjäger die Blutergüsse durch einen Schlag auf die Stirn oder einen Sturz infolge der Pfeilverletzung zuzog, bleibt ungelöst, sagte Mikrobiologe Frank Maixner von der EURAC der APA. Dass es jemals zu einer Klärung des letzten Tathergangs unmittelbar vor dem Tod des Gletschermannes kommen werde, bezeichnete der Forscher als unwahrscheinlich. Dies wäre ein "Quantensprung". Aufgrund eines Schnitts in der Hand wisse man lediglich, dass wenige Tage zuvor ein Nahkampf stattfand.
"Ötzi" soll wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge durch einen Pfeilschuss getötet worden sein. Die Gletscherleiche war am 19. September 1991 am Hauslabjoch im Gebiet des Similaun-Gletschers im Südtiroler Teil der Ötztaler Alpen von deutschen Bergsteigern entdeckt worden. Der Steinzeitjäger ist im Südtiroler Museum für Archäologie in Bozen ausgestellt. Aufbewahrt wird der Fund in einer Spezialkühlzelle.
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