Tod in Slowenien: Keine Beruhigungsspritze

Tod in Slowenien: Keine Beruhigungsspritze
Nach dem Tod eines Wieners in einem slowenischen Spital ist die Todesursache nach wie vor ein Rätsel.

Nach dem Tod des Wieners Oliver D., der am Wochenende vor der Polizei mit seinem Auto bis nach Slowenien geflüchtet und im Spital von Murska Sobota gestorben war, stand auch am Dienstag die genaue Todesursache noch nicht fest.

Der Wiener hat sich Samstag früh einer Routinekontrolle durch die Grazer Polizei entzogen und plötzlich Gas gegeben. Der 44-Jährige rammte dabei ein Polizeiauto und raste über den Plabutschtunnel der Pyhrnautobahn (A9) Richtung Slowenien. Fast 80 Kilometer weiter - nahe Maribor konnte der Autofahrer, der in Slowenien sogar eine Straßensperre durchbrach, gestoppt und festgenommen werden. Die Beamten aus Slowenien übernahmen die Amtshandlung.

Bei der Festnahme waren die Polizisten aus Österreich auf Ersuchen ihrer slowenischen Kollegen noch anwesend, zogen sich danach jedoch zurück. Ein österreichischer und ein slowenischer Beamter erlitten bei der Festnahme des 44-Jährigen Abschürfungen und Schnittwunden. Die slowenischen Beamten brachten den Österreicher in die Klinik nach Murska Sobota. Dort, hieß es, sei dem immer noch tobenden Mann eine Beruhigungsspritze verabreicht worden.

Krankenhaus: Keine Beruhigungsmittel

Wie das Krankenhaus hingegen angibt, habe der Wiener nach seiner Einlieferung keine Beruhigungsmittel bekommen, das gab die slowenische Polizei bei einer Pressekonferenz in Murska Sobota bekannt. Der Mann ist am Samstag um 11.55 Uhr in das Spital gekommen, hieß es vonseiten des Krankenhauses. Der Patient war desorientiert, aufgeregt und aggressiv. Schließlich habe er nach fünf Minuten das Bewusstsein verloren. 45 Minuten lang haben Ärzte um das Leben des Österreichers gekämpft und ihn reanimiert. An Medikamenten wurden dem Mann lediglich "reguläre Mittel zur Wiederbelebung" verabreicht. Die Obduktion wird heute, Dienstag, im Gerichtsmedizinischen Institut in Ljubljana durchgeführt.
 

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