Tiroler Lehrer prügelte sich mit Schulkind

APA5058648-2 - 31082011 - GROSS ENZERSDORF - ÖSTERREICH: THEMENBILD - Illustration zum Thema Schule: Ein Blick in das Klassenzimmer einer Hauptschule in Gross Enzersdorf am Montag, 25. Juni 2007. APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER
Weil ein Schüler störte, brannten Lehrer die Sicherungen durch - nur 500 Euro Strafe.

Österreichs Schüler fiebern bereits dem nahen Ende des Semesters entgegen. Für einen Tiroler Lehrer hatte dieses im vergangenen September unerfreulich begonnen. Er wurde, wie KURIER-Recherchen ergaben haben, zu einer Geldbuße von 500 Euro verurteilt. Die Disziplinarkommission für Landeslehrer sah es als erwiesen an, dass der Lehrer während des Unterrichts an einer Neuen Mittelschule (NMS) in Tirol gegen das "Verbot der körperlichen Züchtigung" verstoßen hat. Er fasste einem seiner Schüler ins Gesicht und lieferte sich eine regelrechte Rauferei mit dem Buben.

Hubert Laimer von der Landesabteilung für Bildung bestätigt den Vorfall. Um die Anonymität von Lehrer und Schüler zu wahren, will er jedoch keine näheren Angaben zum Geschehen machen. "Aber es ist keine Frage, dass sich ein Lehrer im Griff haben muss", sagt der Beamte.

Davon kann in diesem Fall jedoch keine Rede sein. Wie aus dem Disziplinarerkenntnis hervorgeht, sind dem Pädagogen während einer Unterrichtsstunde die Sicherungen durchgebrannt, weil ein Bub seinen Vortrag gestört hat. Der soll sich mit einem Sitznachbarn über den Gang hinweg unterhalten haben. Und das auch nicht gelassen haben, als der Lehrer sich zwischen die beiden stellte.

Am Kopf "erwischt"

Daraufhin kam es zum Eklat: Der Lehrer packte das Kind am Kinn, um es dazu zu bringen, ihm ins Gesicht zu schauen. Der Schüler verließ auf Anordnung des Lehrers die Klasse, der ihm aber in die Garderobe folgte und den Buben an den Schultern packte. Der setzte sich zur Wehr, es kam zu einem Handgemenge. Dass der Lehrer dem Schüler auch ein Ohrfeige gab, konnte nicht bewiesen werden. Der Pädagoge räumte aber ein, dass er das Kind "auch am Kopf erwischt haben kann". Letztlich fixierte er den Schüler an den Armen und zwang ihn zum Niedersitzen. Ob der Lehrer weiter an der Schule unterrichtet, wollte Laimer nicht sagen. Versetzungen wären aber durchaus möglich, "wenn das Schulklima beeinträchtigt ist."

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