Tiroler Forstverein sieht in Wolf Nutzen für den Wald

In Meran entpuppte sich ein mehrfach gesichteter Wolf als entlaufener Hund
Hitzige Debatte: Gegner und Befürworter der Rückkehr des Wolfs nach Tirol trafen in Innsbruck aufeinander.

Die einen freuen sich über die Rückkehr eines in Österreich ausgerotteten Wildtiers. Die anderen warnen vor einem gefährlichen Räuber. Die Debatte um den Wolf kochte in den vergangenen Monaten immer wieder hoch. Zuletzt sorgte ein kapitales Exemplar im Mühlviertel in Oberösterreich für Aufregung.

Wie berichtet, hat das Tier am Montag ein Huhn gerissen. Bei seiner Mahlzeit ließ er sich auch nicht von einem mit Mistgabel ausgerückten Bauern stören. Und auch mit Autos konnte der Wolf nicht vertrieben werden. Auch in Tirol wurde vor wenigen Wochen ein Wolf gesichtet, wenn auch nur auf Videoaufnahmen einer Wildkamera im Stubaital. Im Frühsommer hat dort bereits ein Wolf aus der italienischen Population sechs Schafe gerissen. In Südtirol gab es heuer bereits eine ganzer Reihe solcher Vorfälle, weshalb Almbauern auf beiden Seiten der Grenze bereits eine wolfsfreie Zone fordern.

Weniger Wildverbiss

Der Tiroler Forstverein bemüht sich immer wieder um die Entschärfung von Konflikten im Wald. Am Freitag lud er zu einer Diskussion in Innsbruck, bei der darüber debattiert wurde, ob Bär, Luchs und Wolf ungebetene Gäste oder Heimkehrer sind. "Für den Wald kann der Wolf positiv sein", erklärte Anna Rita Hollaus vom Forstverein. Er könne helfen, Wildbestände zu regulieren und Verbissschäden einzudämmen.

Vertreter von Jägern und Schafbauern sahen bei der Debatte hingegen durch den Wolf ihre Interessen bedroht. Hannes Wolf vom Tourismusverband Ischgl trieb wiederum die Sorge um, dass Beutegreifer Touristen abschrecken könnten. Dass nicht jede Angst begründet ist, zeigte sich indes in Südtirol. Dort gab es in Meran mehrere Sichtungen eines Wolfs. Inzwischen steht fest: Es handelt sich um einen entlaufenen Wolfshund.

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