Tirol bekommt Jugendticket um 96 Euro, weitere Bundesländer sollen folgen

Themenbild VTT - Jahresticket für Schüler / Studenten an einem Bahnsteig am Innsbrucker Hauptbahnhof. 12.03.2013. Foto Robert Parigger
Lehrlinge und Schüler können alle Öffis zum Einheitspreis nutzen. Studenten gehen leer aus.

In Ostösterreich ist das sogenannte Top-Jugend-Ticket ein Riesenerfolg. 210.000 dieser Jahresnetzkarten sind in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland seit der Einführung 2012 verkauft worden. Ab Herbst wird der Tiroler Verkehrsverbund (VVT) ein vergleichbares Jahresticket auflegen, mit dem Schüler und Lehrlinge ganzjährig alle öffentlichen Verkehrsmittel im Bundesland nutzen können. Preis: 96 Euro.

Das Angebot richtet sich an rund 117.000 Jugendliche. „Das wird der absolute Renner“, war Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) gestern bei der Präsentation der Karte überzeugt. Das neue „SchulPlus-Ticket“ verursacht Kosten von 3,6 Millionen Euro. Ein Drittel kommt vom Land, der Bund finanziert den Rest aus dem Familienlastenausgleichsfonds, wie der angereiste Familienminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) erklärte.

Tirol bekommt Jugendticket um 96 Euro, weitere Bundesländer sollen folgen
VTT - Jahresticket für Schüler / Studenten an einem Bahnsteig am Innsbrucker Hauptbahnhof. Umfrage #2. 12.03.2013. Foto Robert Parigger

Er will mit dem Ticket auf den Wandel der Zeit reagieren: „Kinder und Jugendliche haben oft nicht mehr nur einen Schulweg, sondern pendeln zwischen Vater, Mutter und Großeltern.“ Der Minister plant, das Modell mit gleichem Finanzierungsschlüssel in allen Bundesländern umzusetzen, die noch kein entsprechendes Angebot haben. Aus der Steiermark heißt es am Dienstag, dass es ab Herbst ebenfalls ein 96-Euro-Ticket geben wird. Das können jedoch auch Studenten bis 24 Jahre kaufen.

Tirol bekommt Jugendticket um 96 Euro, weitere Bundesländer sollen folgen
VTT - Jahresticket für Schüler / Studenten an einem Bahnsteig am Innsbrucker Hauptbahnhof. Umfrage #1. 12.03.2013. Foto Robert Parigger
Dass die vom Tiroler Modell nicht erfasst werden, hat gestern Kritik von SPÖ, Grünen, Liste Fritz und ÖH nach sich gezogen. In Ostösterreich betrage der Preis zudem nur 60 Euro, wurde teilweise beanstandet.

Gelassen blieben gestern zwei pendelnde Schüler, die der KURIER in Innsbruck befragt hat. Sie würden das neue Ticket nicht brauchen, da sie nur zwischen Innsbruck und ihrem Heimatort hin und her fahren, so Marcel Fiechtner (17) und Clemens Paulweber (16). „Aber dass es für Studenten nix gibt, ist unfair“, waren sie sich einig.

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