Tierschützer-Causa: Düringer zeigt sich selbst an

Kurz nach seinem 50. Geburtstag erschien das Buch "Leb Wohl, Schlaraffenland - Die Kunst des Weglassens" in dem er über seine neu erlangten Erkenntnisse sprach.
Über 1.500 Personen haben bereits eine Selbstanzeige unterfertigt.

Blitzlichtgewitter, ein kurzer Federstreich, und das Werk war vollbracht. Roland Düringer unterfertigte am Donnerstag medienwirksam eine Selbstanzeige. Der Schritt könnte ihm, so wie den vier (von fünf) erneut angeklagten Tierschützern, ein Strafverfahren wegen schwerer Nötigung einbringen.

Der Kabarettist ist der bisher prominenteste Unterstützer der Aktion, die auch die „Zwa Voitrotteln“, die Gewinner der ORF-„Comedy Chance“-Show und Strafverteidigerin Katharina Rueprecht gestern unterzeichneten. Ins Leben rief sie der Verein gegen Tierfabriken (kurz VGT), der den „Tierschutzprozess 2.0“ mit einer Flut an Selbstanzeigen ad absurdum führen will. Bisher unterschrieben 1525.

Im Juni gab das Oberlandesgericht Wien der Berufung der Wiener Neustädter Staatsanwaltschaft recht und damit grünes Licht für einen zweiten Prozess gegen fünf Tierrechtsaktivisten. Im neuen Verfahren konzentriert sich die Behörde auf den Vorwurf der schweren Nötigung.

Die Substanz dahinter sorgt unter NGOs für Kopfschütteln. Zur Last werden den Tierschützern eMails gelegt, in denen sie Betrieben Demos ankündigen, sollten diese ihren Pelzverkauf nicht stoppen. VGT-Obmann Martin Balluch sieht durch das Strafverfahren NGOs in ihrer Arbeit gefährdet: „Das ist unser täglich Brot.“ Die Aktion fußt auf den gleichen Inhalten: Einer eMail an die Firma Eybl, von der ein Verkaufsstopp von Pelzen gefordert wird; anhand dieses eMails wird dann Anzeige erstattet.

Am 24. Juli will sie der VGT gesammelt der Justiz übermitteln. Negiert sie die Anzeigen, dann ist der Nötigungsvorwurf ramponiert. Münden sie in einem Prozess, dann sitzen 1525 Menschen auf der Anklagebank.

Düringer will bis dahin die Werbetrommel rühren: „Ich hoffe, das wird eine Massenveranstaltung.“

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