Sturmtief "Herwart": Fels durchschlug Hausmauer

Miriam Schmidtleitner zeigt das provisorisch gestopfte Loch
Das Opfer von Felssturz am Semmering ist die Tochter von ORF-Legende Lucky Schmidtleitner.

Miriam Schmidtleitner war Sonntag spätabends am Semmering (NÖ) gerade mit Hausarbeit beschäftigt, als es einen ohrenbetäubenden Knall gab. Das Haus hat gewackelt wie bei einem Erdbeben. "Ich wusste zuerst nicht so recht, was passiert ist. Dann habe ich aber das Loch gesehen". Bei einem Felssturz durchschlug einer der Brocken die Rückwand des abgelegenen Hauses am Bahnwanderweg des Wolfsbergkogels. Die Tochter der ORF-Regie-Legende Lucky Schmidtleitner hatte Glück im Unglück. Sie selbst blieb unverletzt, der Sachschaden ist aber enorm. Schmidtleitner ist eines von vielen Opfern des Sturmtiefs "Herwart", das am Wochenende über Österreich zog. Am Montag stand in weiten Teilen des Landes Aufräumen auf dem Programm. Tausende freiwillige Feuerwehrleute tauschten dafür ihren Arbeitsplatz mit ihrer Uniform.

Die Einsatzkräfte waren seit Samstag bereits Tausende Male ausgerückt. In Oberösterreich, wo in Enns Windböen mit bis zu 140 km/h gemessen wurden, waren zu Spitzenzeiten am Sonntag mehr als 8000 Feuerwehrleute unterwegs, über 1800 Einsätze wurden absolviert. Insgesamt waren 96.000 Haushalte im Bundesland von Stromausfällen betroffen. In Niederösterreich wurden laut dem Landesfeuerwehrverband von mehr als 5000 Mitgliedern 1500 Schadensstellen beseitigt.

Dächer abgedeckt

Der Großteil der Einsätze betraf entwurzelte Bäume, die Bahngleise und Straßen blockierten oder auf Häuser stürzten. Durch die orkanartigen Böen wurden Hausdächer abgedeckt und Plakatwände umgeworfen. Die Wiener Feuerwehr rückte seit Samstag zu knapp 1000 Sturmeinsätzen aus.

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