Streiks: Alle Flüge zwischen Wien und Berlin gestrichen

Flughafen Wien, Symbolbild
24 Verbindungen wurden storniert. Einschränkungen sind auch am Samstag noch zu erwarten.

Ein Streik des Bodenpersonals an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld hat am Freitag zum Ausfall Hunderter Flüge geführt. Es seien fast alle Verbindungen betroffen, so die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg. Es ist damit zu rechnen, dass der Ausstand auch zahlreiche Besucher der laufenden Tourismusmesse (ITB) in der deutschen Hauptstadt trifft. Auch alle Österreich-Flüge fielen aus.

So wurden alle 24 Verbindungen zwischen Wien und Berlin abgesagt - 12 Hin- und 12 Rückflüge, wie ein Sprecher des Flughafens Wien zur APA sagte. Der Airport empfiehlt Passagieren, sich bei der Fluglinie oder beim Flughafen über den Stand der Dinge zu informieren. Die Lage am Wiener Flughafen war am Freitagvormittag "beruhigt".

Auch Flüge von den Bundesländerflughäfen in die deutsche Hauptstadt wurden gestrichen. Gecancelt wurde der Flug von Berlin nach Innsbruck und wieder retour, teilte ein Sprecher des Flughafens Innsbruck auf Nachfrage der APA mit. Auch die drei Verbindungen vom Flughafen Salzburg nach Berlin fallen streikbedingt aus, ebenso vier Verbindungen zwischen Graz und Berlin.

Einige Fluglinien wollten ihre für Berlin bestimmten Flüge umleiten - etwa nach Leipzig und Dresden, deren Flughäfen nach Angaben ihrer Sprecher jeweils mindestens 25 Landungen übernehmen wollten. Die Passagiere sollten von dort aus mit Bussen weiter nach Berlin gebracht werden. Die beiden sächsischen Airports dienten nicht zum ersten Mal als Alternative, sagte der Pressesprecher des Flughafens Dresden, Christian Adler. "Im Moment sind es außergewöhnlich viele Ausweichlandungen."

In Tegel wurden 466 Verbindungen inklusive Frachtflüge gestrichen. In Schönefeld sollten es laut Flughafengesellschaft mindestens 204 Flüge sein. Der Streik begann am Freitag in der Früh um 4.00 Uhr und sollte bis Samstag früh 5.00 Uhr dauern. Auch nach Ende der Arbeitsniederlegungen seien noch Einschränkungen zu erwarten, hieß es bei der Flughafengesellschaft.

Hintergrund des Ausstands ist der andauernde Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Forum der Bodenverkehrsdienstleister, in dem die an den Flughäfen tätigen Unternehmen organisiert sind. ver.di will deutliche Lohnerhöhungen.

Bisher gebe es keine Streikbrecher, sagte ver.di-Streikleiter Enrico Rümker. "Es arbeitet keiner an den beiden Flughäfen." In einer Urabstimmung vor rund einer Woche hatten sich 98,6 Prozent der ver.di-Mitglieder für den Ausstand ausgesprochen.

Fluggäste der Fluggesellschaften Lufthansa (AUA-Mutter), Eurowings und Air Berlin könnten ihre elektronischen Tickets für Flüge innerhalb Deutschlands in einen Reisegutschein der Deutschen Bahn umwandeln lassen, teilte die Deutsche Bahn mit. Viele Reisende seien vorab über die Ausfälle informiert worden und gar nicht erst zu den Airports gekommen.

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