Straßenverkehr 2016: Bisher 395 Todesopfer

2015 starben in Österreich insgesamt 479 Menschen im Straßenverkehr.
Zwischenbilanz bescheinigt gute Entwicklung mit weniger Blutzoll als im vorerst auch insgesamt "besten" Jahr 2014.

Seit Jahresbeginn sind in Österreich 395 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum bis 27. November 440 Tote, im bisher auch insgesamt statistisch "besten Jahr" 2014 starben bis dahin 403 Personen. Im Innenministerium sieht man 2016 in der Zwischenbilanz daher auf einem sehr guten Weg

2014 ging mit einer Gesamtjahresbilanz von 430 Toten als jenes mit der bisher niedrigsten Opferzahl in die Unfallstatistik ein. 2013 gilt mit 455 Verkehrstoten derzeit als zweitbestes Jahr. 2015 starben jedoch insgesamt 479 Menschen. Damals gab es durch einen kurzen, milden Winter relativ hohe Unfallzahlen - schon im März und April verunglückten besonders viele Motorradfahrer, analysierte Otmar Bruckner vom Verkehrsdienst des Innenministeriums auf APA-Anfrage. Trotzdem rangiert 2015 immer noch auf dem dritten Platz.

Heuer liegt die vorläufige Zahl der Verkehrstoten um 10,2 Prozent unter jener des Vergleichszeitraums 2015. "Das ist eine gute Entwicklung. Der Dezember bleibt abzuwarten, aber grundsätzlich ist es möglich, dass zu Jahresende das absolute Minimum aus 2014 unterboten wird", sagte Bruckner.

Unter den sieben Toten der vergangenen Woche waren vier Pkw-Lenker. Eine Fußgängerin, die im Bezirk Voitsberg im Dunkeln eine Bundesstraße entlangging, wurde von einer alkoholisierten Lenkerin überfahren. Weiters starben ein E-Bike- und ein Radfahrer.

"Differenz zwischen objektiver Sicherheit und subjektivem Sicherheitsgefühl"

Pkw-Lenker sind vergleichsweise häufig in Unfälle verwickelt, Autofahrer (91 Prozent) und auch Fußgänger (86 Prozent) fühlen sich aber besonders sicher, berichtete das Meinungsforschungsinstitut Makam Research. Bei Radfahrern und Motorrad- bzw. Mopedfahrern liegt dieser Wert nur bei 61 bzw. 62 Prozent. "Die Differenz zwischen objektiver Sicherheit und subjektivem Sicherheitsgefühl ist sehr auffallend. Autofahrer fühlen sich am sichersten, aber bei acht von zehn gefährlichen Situationen war ein Auto beteiligt", stellte Markus Gansterer vom VCÖ (Verkehrsclub Österreich) fest.

Rund acht Prozent der Befragten waren in den vergangenen zwölf Monaten in einen Verkehrsunfall verwickelt, knapp 21 Prozent sind einem Unglück knapp entgangen. Autofahrer waren zu 22 Prozent Beteiligte bzw. hatten gerade noch Glück. Weiters sahen sich zehn Prozent der Motorrad- und Mopedlenker, acht Prozent der Radfahrer und fünf Prozent der Fußgänger mit einer brenzligen Situation konfrontiert. 84 Prozent der Autolenker, die eine Gefahr erlebt haben, gaben auch an, dass daran ein weiteres Auto beteiligt war. Das war bei 83 Prozent der betroffenen Motorrad- und Mopedfahrer sowie jeweils 70 Prozent der Radfahrer und Fußgänger ebenso der Fall.

Punsch und Co.: Adventzeit gilt als gefährlich

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) warnte vor Weihnachten wieder vor Alkohol am Steuer: "2015 war jeder 17. Verkehrstote in Österreich Opfer eines Alkoholunfalles", sagte Geschäftsführer Othmar Thann. "Bei 0,5 Promille ist die Unfallgefahr bereits doppelt so hoch, mit 0,8 Promille ist das Unfallrisiko sogar fünfmal höher als nüchtern." Allein in Wien seien bei 166 Alkoholunfälle 229 Menschen teils schwer verletzt worden.

(Makam Research hat für die Erhebung "Sicherheitsgefühl und Gefahrensituationen im Straßenverkehr" im Oktober 2016 insgesamt 1.950 Österreicher ab 15 Jahren telefonisch befragt.)

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