Steiermark: Vater und Sohn starben bei Explosion

Die beiden Männer starben noch am Unglücksort.
Ein Wohnhaus in Kapfenstein ging am Montagabend in die Luft. Zwei Tote.

Ein gewaltiger Knall hallte Montagabend in Pretal bei Kapfenstein in der Steiermark durch den Ort. Der 29-jährige Bernhard F. und sein 57-jähriger Vater Josef F. dürften in einem ehemaligen Bauernhof mit Aluminiumpulver hantiert haben. Dienstagfrüh stand fest, dass die beiden getöteten Männer in dem Wirtschaftsgebäude damit Böller basteln wollten. Dabei dürfte etwas schief gegangen sein, denn es kam zur Detonation. Die beiden Männer wurden unter den Trümmern begraben und starben.

Woher die Männer das Material für die Knaller hatten, konnte noch nicht geklärt werden. Der Entschärfungsdienst war Dienstagfrüh noch mit Sicherungsmaßnahmen beschäftigt.

Scheiben barsten

Das Unglück passierte gegen 18.30 Uhr. Durch die Detonation flogen die Trümmer bis zu 500 Meter weit, der Knall war noch einen Kilometer entfernt zu hören. Das Dach eines Nachbarhauses wurde angehoben und versetzt, Glasscheiben der umliegenden Häuser zerbarsten. Die Männer – sie sollen öfters gebastelt haben – hatten sich in einen Nebentrakt des alten Bauernhofs zurückgezogen.

Bilder vom Unglücksort:

Steiermark: Vater und Sohn starben bei Explosion

STEIERMARK: HAUS EXPLODIERT IN KAPFENSTEIN
Steiermark: Vater und Sohn starben bei Explosion

STEIERMARK: HAUS EXPLODIERT IN KAPFENSTEIN
Steiermark: Vater und Sohn starben bei Explosion

STEIERMARK: HAUS EXPLODIERT IN KAPFENSTEIN
Steiermark: Vater und Sohn starben bei Explosion

STEIERMARK: HAUS EXPLODIERT IN KAPFENSTEIN
Steiermark: Vater und Sohn starben bei Explosion

STEIERMARK: HAUS EXPLODIERT IN KAPFENSTEIN
Steiermark: Vater und Sohn starben bei Explosion

STEIERMARK: HAUS EXPLODIERT IN KAPFENSTEIN
Steiermark: Vater und Sohn starben bei Explosion

STEIERMARK: HAUS EXPLODIERT IN KAPFENSTEIN
Steiermark: Vater und Sohn starben bei Explosion

STEIERMARK: HAUS EXPLODIERT IN KAPFENSTEIN

Bernhard F.’s 33-jähriger Bruder Thomas – er ist Feuerwehrkommandant im Ort – dürfte ebenfalls dabei gewesen sein; er befand sich zum Zeitpunkt der Detonation allerdings gerade in einem anderen Gebäude. Das war sein Glück. Er erlitt nur leichte Verletzungen.

Der gemauerte Stadl, in dem die Männer hantierten, stürzte in sich zusammen. "Es ist nur noch Schutt und Asche übrig", sagt Polizei-Sprecher Maximilian Ulrich.

Die Ehefrau des 57-Jährigen befand sich zu dem Zeitpunkt im Haus. Sie blieb unverletzt, steht aber unter Schock. Die Familienangehörigen wurden von einem Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.

Ermittlungen

Das durch die Detonation ausgelöste Feuer konnte von der Feuerwehr rasch gelöscht werden, einzelne Glutnester wurden noch bis in den späten Abend gelöscht. Sachverständige von Polizei und Feuerwehr nahmen bereits kurze Zeit nach dem Unglück die Ermittlungen auf.

Zuvor musste noch der Entschärfungsdienst ausschließen, dass es zu weiteren Explosionen kommen kann. Am Dienstag soll die Detailarbeit fortgesetzt werden. Warum die Männer mit dem Pulver hantiert hatten, könnte der 33-jährige Sohn beantworten.

Ein Nachbar schilderte der Kleinen Zeitung die dramatischen Ereignisse: "Ich war gerade mit meinen Kindern beim Abendessen, als es plötzlich gekracht hat. Bei unserem Haus sind alle Scheiben zu Bruch gegangen, das ganze Dach wurde angehoben, der Aufbau ist schwer beschädigt." Das Nebengebäude der Familie wurde fast völlig zerstört. "Ich bin froh, dass es zwischen unserem Haus und dem Nachbargebäude steht, sonst wäre es für uns vielleicht auch anders ausgegangen."

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