Steiermark: Drogendeals während Ankunft auf Bahnhof

Polizei, Neusiedl am See
Suchtgifthändler nutzten das Getümmel für die Übergaben. Zehn Verdächtige wurden ausgeforscht.

Das Getümmel des Bahnhofbetriebs im weststeirischen Köflach und Voitsberg haben sechs mutmaßliche Dealer-Gruppierungen für ihre Suchtgiftübergaben genutzt. Sowohl Passanten als auch Polizei und Sicherheitsdienste hatten das Treiben mitverfolgt. Nun haben die Ermittler acht Weststeirer im Alter von 16 und 22 Jahren sowie einen Oststeirer und einen Wiener überführt, hieß es am Freitag.

Eltern hatten bei der Polizei angezeigt, dass sich auf den Bahnhöfen Verdächtiges tue und auch die Polizei fand rasch Verdachtsmomente. Besonders während der Ankunft und Abfahrt von Zügen fanden Drogen- und Geldübergaben statt. „Offenbar nutzten die zunächst unbekannten Täter bewusst das dadurch erhöhte Personenaufkommen aus, um bei den Übergaben nicht aufzufallen“, erklärte die Landespolizeidirektion Steiermark.

Von Oktober 2016 weg nahmen die Ermittler die mutmaßlichen Suchtgifthändler genauer ins Visier und registrierten sechs voneinander unabhängig agierende Tätergruppierungen. Im Dezember forschten sie acht Verdächtige aus dem Bezirk Voitsberg aus. Außerdem waren auch ein Weizer und ein Wiener Lieferant – 22 und 21 Jahre alt – involviert. Alle sind österreichische Staatsbürger und wurden nach der Festnahme in die Justizanstalt nach Graz gebracht.

Die Ermittler wiesen ihnen nach, mit rund sechs Kilogramm Marihuana, 70 Gramm Haschisch, 500 Stück Ecstasy, 1,8 Kilogramm Amphetamin oder Metamphetamin sowie 200 Gramm MDMA gedealt zu haben. Der Straßenverkaufswert der Drogen beläuft sich auf rund 130.000 Euro. Mit den Gewinnen finanzierten sich die großteils arbeitslosen Verdächtigen ihren Lebenswandel, so die Polizei. Neben den Bahnhöfen haben die Täter auch die Rathauspassage in Köflach als Umschlagplatz genutzt. Bisher konnten 50 vorwiegend jugendliche Abnehmer aus dem Bezirk Voitsberg ausgeforscht und angezeigt werden.

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