Starke Regenfälle suchten südliches Österreich heim

Starke Regenfälle suchten südliches Österreich heim
Zahlreiche Feuerwehreinsätze. Am Faakersee brachte die Sturmfront das Boot eines Fischers zum Kentern.

In Kärnten, der Steiermark und dem Burgenland wurden bis zum frühen Abend mehr als 150 Feuerwehreinsätze verzeichnet – meist wegen überfluteter Keller und Straßen.

Um Lebensrettung ging es hingegen bei einem in Seenot geratenen Mann auf dem Faakersee in Kärnten. Ein 69-jähriger Pensionist geriet in Seenot, sein Boot kenterte, der Mann wurde gerettet. Der Pensionist war zum Fischen auf den See gefahren, er wurde vom aufkommenden Unwetter überrascht. Nachdem sein Boot umgekippt war, gelang es ihm, laut Polizei zu einem fix verankerten Badefloß zu schwimmen und sich dort festzuhalten.

Unterkühlt

Ein Campingurlauber aus Deutschland sah den Zwischenfall und schlug Alarm. Der 69-Jährige wurde unverletzt aus dem See gerettet und leicht unterkühlt ins Landeskrankenhaus nach Villach gebracht. Auch am Wörthersee kenterte ein Segelboot. Dabei wurde jedoch niemand verletzt. Zudem mussten zahlreiche Feuerwehren wegen umgestürzter Bäume und herab gerissener Dächer ausrücken.

Starkregenfälle haben am späteren Sonntagnachmittag auch die Feuerwehren in der Oststeiermark auf Trab gehalten. Die Landesleitzentrale „Florian Steiermark“ hat alleine zwischen 16 und 18 Uhr mehr als 70 Einsätze verzeichnet. Speziell betroffen waren die Bezirke Weiz, Hartberg-Fürstenfeld und Graz Umgebung. Mehrere Hundert Feuerwehrmänner von über 40 Feuerwehren waren im Einsatz um Dutzende überflutete Keller auszupumpen und Straßen freizumachen, erklärte Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband.

Teilweise sorgten Sturmböen für abgerissene Äste und umgeknickte Bäume, die weggeräumt werden mussten. Ein Ende der Einsätze sei so schnell nicht in Sicht, zumal Sonntagabend eine weitere Gewitterfront für den Bezirk Südoststeiermark vorhergesagt wurde.

Auch im Südburgenland mussten zahlreiche Feuerwehren zu Unwetter-Einsätzen ausrücken (siehe unten).

Im Südburgenland hat der Starkregen am Sonntag für überflutete Keller und Straßen gesorgt. Von 15 bis 19.30 Uhr wurden laut Landessicherheitszentrale Burgenland mehr als 30 Einsätze gezählt, „wobei wir Folgeeinsätze nicht gesondert rechnen“, erklärte ein Sprecher. Der Bezirk Oberwart war am stärksten betroffen. Zu Spitzenzeiten waren zwölf Feuerwehren zeitgleich im Einsatz.

Auch im Norden des Landes in Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See) und in Pöttsching (Bezirk Mattersburg) sowie in Neckenmarkt (Bezirk Oberpullendorf) mussten die Feuerwehren zu Pumparbeiten ausrücken.

Die kommende Woche bleibt wechselhaft. Auf intensiven Regen muss man sich am Donnerstag entlang der Alpennordseite und im Osten Österreichs einstellen.

Die Großglockner-Hochalpenstraße ist am Sonntag zwischen Heiligenblut (Bezirk Spittal) und Bruck an der Glocknerstraße (Bezirk Zell am See) gesperrt worden, teilte der ARBÖ mit. Die Katschberg-Bundesstraße (B99) war nur mit Ketten befahrbar. Unfälle im Minutentakt gab es auf Autobahnen und Bundesstraßen.

Auf der Großglockner-Hochalpenstraße sei 30 Zentimeter Neuschnee gemessen worden, sagte eine Sprecherin des Autofahrerclubs am späten Sonntagnachmittag. Die Sperre der Straße werde voraussichtlich bis Montag in der Früh aufrecht bleiben. Auf der Katschberg-Bundesstraße, wo zehn Zentimeter Schnee gefallen seien, gelte Kettenpflicht.

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