Stadtchef und Polizei gegen Schlafstelle für Bettler

FPÖ-Bürgermeister Scheider lehnt das Caritas-Projekt ab.
Klagenfurt. Caritas eröffnet mit Projekt "C 14" ein Haus, in dem Menschen aus Ausland geholfen werden soll.

Solange es Armut in Europa gäbe, vor allem im Osten, zögen auch die Menschen weiter. In den Westen, wo ihnen oft nur betteln bleibe, begründete die Caritas Kärnten ihr jüngstes Projekt in Klagenfurt: "C 14" soll eine Anlauf- und Notschlafstelle für Bettler aus dem Ausland sein.

Ein eigenes Haus hat die Hilfsorganisation dafür eingerichtet, Donnerstag ist Eröffnung (der KURIER berichtete). Dies sei nötig geworden, weil herkömmliche Obdachloseneinrichtungen nicht wirklich ideal für die Betroffenen seien. Außerdem seien vielfach Familien unterwegs, oft auch mit Kindern.

Strikt abgelehnt

Um Förderungen der öffentlichen Hand hat die Caritas für dieses Projekt bisher nicht angesucht. Von der Stadt Klagenfurt dürfte ohnehin kaum finanzielle Unterstützung viel zu erwarten sein: FPÖ-Bürgermeister Christian Scheider lehnt die Idee einer Anlaufstelle für Bettler nämlich strikt ab.

"Wir halten es für gefährlich und kontraproduktiv, dass die Caritas eine große Unterkunft eröffnen möchte", begründet Scheider sein Nein. "Das ist wie eine Einladung an alle internationalen Organisationen, sich in Klagenfurt anzusiedeln."

In der Stadt gäbe es ein dichtes soziales Netz und genügend Hilfsangebote. Diese stünden auch Bettlern offen, aber "sie wollten davon keinen Gebrauch machen". Gut gemeint sei nicht immer gut getan, glaubt Scheider. "Das Angebot der Caritas ist überzogen und kontraproduktiv."

Auch die Polizei ist skeptisch. "Wir wollen nicht einen Magneten darstellen, wo jeder weiß, da gehen wir hin, da geht’s uns gut", überlegt Stadtpolizei-Kommandant Eugen Schluga laut ORF. Er befürchtet, dass künftig "100 Bettler" in Klagenfurt sein würden, denn sie seien gut vernetzt.

Seitens der Caritas gab es am Mittwoch keine Stellungnahme.

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