Soletti: Ein Besuch im Knabberwerk

werk feldbach
500 Lkw-Fuhren Mehl pro Jahr werden in Feldbach zu Salzstangerln und Brezerln.

Soletti ist so präsent in Feldbach, dass die steirische Stadt die Salzstangerl sogar in Logos führt. Werksleiterin Elisabeth Janzer schmunzelt. „Vor ein paar Jahren hat mich der Bürgermeister angerufen und gesagt, ich hab’ da eine Idee . . .“

135 Mitarbeiter hat das Werk und ist dadurch einer der größeren Arbeitgeber der Region. Krisenresistent zeigt sich die Branche, geknabbert wird scheinbar immer. „Wir sind ein Unternehmen, das den Begriff Jammern nicht kennt“, betont Kelly-Geschäftsführer Wolfgang Hötschl. „Es gibt Dinge, die nimmt man als gegeben an. Welche Chancen haben wir denn, die Treibstoffkosten zu senken?“

Soletti: Ein Besuch im Knabberwerk
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1985 hat der Konzern Kelly jene Feldbacher Firma übernommen, die die Soletti erfunden und benannt hat: 1949 entstanden die ersten schmalen Salzstangerl in der Backstube der Familie Zach. Brezeln waren es einst, die dort hergestellt wurden, händisch geformt und dadurch zeitaufwändig. Um sich das zu ersparen, schnitt man den Teig einfach in Stücke.

Saletti sollten die Stangen heißen, eine Verniedlichung einerseits, andererseits der Hinweis auf das Salz. Aber Chefin Maria Zach setzte Soletti durch, von Sole wie Sonne, Italien, Meer.

Salzmeer

In einem Salzmeer könnte man auch schwimmen, würde die verwendete Jahresmenge ausgeschüttet: 734 Tonnen verbraucht das Feldbacher Werk pro Jahr, beim Mehl sind es gleich 12.500 Tonnen. „Wir sind der größte Mehlabnehmer Österreichs“, betont Werksleiterin Janzer und rechnet auch gleich bildhaft um: „Das sind 500 Lkw pro Jahr.“

Soletti: Ein Besuch im Knabberwerk
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Apropos Lkw: Täglich verlassen vier Lkw beladen mit gebackenem Knabberzeugs das Feldbacher Werk, das sind Salzstangerl, Brezerln und Laugengeback, aber auch Zwieback. Neu dazu gekommen sind Brezelchips.

11.000 Tonnen Fertigware kommen pro Jahr zusammen. Im Drei-Schicht-Betreib wird gearbeitet, die größte Salzstangen-Anlage schafft 870 Kilogramm pro Stunde, daneben gibt es noch zwei weitere vollautomatische Maschinen, die jeweils 470 Kilogramm pro Stunde schaffen: Über Förderbänder mit einer Geschwindigkeit von bis zu drei Metern pro Minute laufen die Teigplatten, danach werden sie zu Brezerln oder Stangerln gestanzt und schwimmen durch ein Laugenbad, ehe sie gebacken werden. Eine Sache für Tüftler: Während die elf Zentimeter kurzen Soletti ziemlich nach dem Transport auf dem Förderband durcheinander fallen dürfen, müssen die doppelt so lange King-Size-Stangen korrekt in Reih und Glied befördert werden, damit sie nicht brechen.

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