Skivergnügen trotz Wetterkapriolen

Skivergnügen trotz Wetterkapriolen
Auf Schneechaos am Sonntag folgen frühlingshafte Temperaturen. Die Lawinengefahr steigt.

Jede Menge Schnee am Sonntag, gefolgt von Frühlingstemperaturen ab Montag – das Wetter wird turbulent, doch in den Wintersportregionen nimmt man die Wetteraussichten für die kommenden Tage gelassen: "Die Bedingungen sind allerorts gut, die Lifte beinahe zur Gänze in Betrieb", sagt Franz Hörl, Fachverbandsobmann der Wirtschaftskammer. Das bestätigt auch Fabrice Girardoni, Geschäftsführer der Bergbahnen Stuhleck am Semmering: "Wir haben die kalte Zeit intensiv zur Beschneiung genutzt und damit hohe Schneereserven angesammelt. Der vorübergehende Warmwettereinbruch wird dem Pistenvergnügen keinen Abbruch tun."

Über eine "gute bis sehr gute Naturschnee-Lage" freut sich sein Kollege Ferdinand Eder aus Salzburg und in Tirol bezeichnet Hörl die Situation der Skigebiete ohnehin als "entspannt und wie im Normalbetrieb". Auch in einigen kleineren Destinationen unter 1000 Metern Seehöhe, etwa in Ober- und Niederösterreich, ist man optimistisch, dass die Lifte rechtzeitig zum Ferienbeginn wieder aufsperren können.

Zum Start der Semesterferien in Wien und Niederösterreich gibt der Winter noch einmal ein kräftiges Lebenszeichen von sich: Nach einen sonnigen Samstag mit traumhaftem Skiwetter ist ab Sonntag in weiten Teilen Österreichs ungewöhnlich starker Regen und Schneefall zu erwarten. "Speziell im hinteren Bregenzerwald, rund um den Arlberg und im Kleinwalsertal können in Staulagen bis zu 60 Zentimeter Neuschnee fallen", prognostiziert Meteorologe Konstantin Brandes vom Wetterdienst Ubimet. "Allerdings wird der Schnee sehr nass und schwer sein", da die Schneefallgrenze im Laufe des Sonntags nach und nach auf 1600 Meter ansteigt."

Ab Montag wird es dann spürbar wärmer: In Vorarlberg, Tirol und Kärnten setzt sich allmählich die Sonne durch. Bis zur Wochenmitte wird es mit stellenweise 20 Grad frühlingshaft mild, ehe das Wetter erneut umschlägt und eine Kaltfront bis zu 30 Zentimeter Neuschnee bringt. "Auch dieser Wintereinbruch ist nur von kurzer Dauer, eine nachhaltige Rückkehr zu frostig-kaltem Winterwetter ist nicht in Sicht", sagt Brandes.

Wer in den Semesterferien eine Skitour plant, sollte vorsichtig sein: "Mir graut ein wenig vor dem Wochenende", sagt Rudi Mair vom Lawinenwarndienst Tirol. Durch die stellenweise großen Neuschneemenge und die instabile Unterlage aus Altschnee werde sich die Lawinengefahr erheblich erhöhen – ab Sonntag könnte in Tirol Warnstufe 4 auf der fünfteiligen Skala gelten. "Wir raten von Touren im freien Gelände ab", sagt Mair.

Risiko Alkohol

Risiken lauern freilich nicht nur im freien Gelände, sondern auch auf gesicherten Pisten: Die Kombination aus Kunstschnee, schwierigen Wetterverhältnissen und ungeübten Wintersportlern sei gefährlich. In der Vorsaison gab es auf Österreichs Skipisten 16 Todesopfer zu beklagen, dazu kamen 1882 Unfälle und 46.000 Verletzte. "Alkohol spielt leider oftmals eine Rolle", sagt Rotkreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber.

Erste Hürde auf dem Weg ins Skivergnügen ist die Anreise: Heute, Samstag, ist ab dem Vormittag mit dichtem Verkehr auf der A1 zu rechnen. Weitere Brennpunkte sind die Tauern- und Inntalautobahn, die Arlbergschnellstraße und das kleine deutsche Eck. Auch kleinere Unfälle könnten hier schnell zu langen Staus führen.

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