Sicherheitsgipfel mit den EM-Gruppengegnern

70.000 Österreich-Fans werden in Frankreich erwartet.
Experten aus Ungarn, Portugal, Island und Österreich wollen gemeinsam die Fußballfans schützen.

In einem Monat ist das Eröffnungs-Spektakel der Fußball-EM in Paris absolviert. Das Mega-Turnier zieht dann einen Monat lang Millionen Fans in Stadien, Public-Viewing-Zonen und vor TV-Schirmen in seinen Bann.

Die organisatorischen und sicherheitstechnischen Planungen sind bereits im Finale. Gilt es doch, das Nationalteam, Funktionäre und heimische Anhänger in Frankreich sowie die Fangemeinde in heimischen Public- Viewing-Zonen zu schützen. Allein in der Wiener Fan-Zone am Rathausplatz werden täglich bis zu 25.000 Anhänger erwartet.

Für Donnerstag ist im Innenministerium ein Informationstreffen von Sicherheitsexperten und Fußball-Funktionären aus Ungarn, Island, Portugal und Österreich angesetzt. Diese vier Nationen spielen in Frankreich in der Gruppe F um den Aufstieg.

Begleitschutz für Fans

Nicht nur Fans des benachbarten Gruppengegners Ungarn werden bei ihren Bahn- und Busfahrten nach Frankreich von der heimischen Exekutive durch unser Land begleitet. Auch Rumänen, Kroaten sowie viele Fans aus der Slowakei, Russland und der Ukraine nehmen Zug- und Autobahnverbindungen zu den EM-Spielen.

"Die genauen Einsatzpläne zu dieser Begleitung sind aktuell in Ausarbeitung. In jedem Zug werden aber Beamte anwesend sein", erklärt der Wiener Polizeisprecher Roman Hahslinger. Auch die ÖBB werden Securitys stellen. Ob Einsatzkräfte der erwähnten Nationen in den Zügen nach Frankreich für Ruhe und Sicherheit unter ihren Landsleuten sorgen , soll Freitag präsentiert werden. Thematisiert wird auch die Frage, ob Österreichs szenekundige Beamte die in Frankreich mit unseren Schlachtenbummlern unterwegs sind, in Uniform oder zivil auftreten werden.

Fixiert ist das Zehn-Punkte-Programm der im Spätherbst 2015 gebildeten Task Force: ÖFB und Innenministerium zeichnen für dieses Paket während der Gruppenphase verantwortlich. Unter anderem wurde seit Jahreswechsel die Zusammenarbeit mit der EU, dem Europarat sowie der UEFA intensiviert. Zusätzlich erhielt die Fußball-Informationsstelle des Innenressorts mehr Personal. Ein Verbindungsbeamter wurde ins französische Innenressort entsandt.

In Wien werden alle Public Viewing-Zonen (Rathaus, Altes AKH, Strandbar Hermann, WUK, Donaukanal und am Hauptbahnhof) von Polizeikontingenten bewacht. Am Rathausplatz entsteht eine Container-Einsatzzentrale; 100 Beamte stehen täglich im Einsatz. Worum es geht, umriss der französische Abgeordnete Philippe Goujon im TV: "Menschenansammlungen sind eine Versuchung für Terroristen jeglicher Couleur."

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