Serieneinbrecher schlugen in Tirol über 100 Mal zu

Täter wurden nach einem Coup geschnappt
Fünf Verdächtige wurden kurz nach Weihnachten festgenommen. Der Gesamtschaden beträgt in Österreich rund 575.000 Euro.

Fünf mutmaßliche Mitglieder einer international agierenden Einbrecherbande, die allein in Tirol mehr als 100 Mal zugeschlagen haben sollen, sind nach den Weihnachtsfeiertagen in Salzburg dingfest gemacht worden. Die Ermittler hatten einen verdächtigen Wohnwagen im Visier und schlugen zu, nachdem die Täter erneut eingebrochen hatten. Alleine im Fahrzeug hatten die Beamten rund 14.000 Euro sichergestellt. Wie die Ermittler am Freitag berichteten, soll die aus dem norditalienischen Raum agierende Gruppierung unter anderem auch in Bayern und der Schweiz operiert haben.

Die bis dato fest stehende Schadenssumme für die in Österreich verübten Delikte bezifferten die Kriminalisten mit 575.000 Euro. In Bayern, wo nach derzeitigem Stand über 20 Delikte auf das Konto der Serieneinbrecher gehen könnten, soll der Schaden rund 200.000 Euro ausmachen. Über die fünf Verdächtigen, die sich in der Innsbrucker Justizanstalt befinden, wurde die U-Haft verhängt. Sie sollen einer rund 30-köpfigen Tätergruppe angehören. "Die Inhaftierten schweigen eisern. Wir können nur über die Spuren weitere Hintermänner ermitteln", sagte Christoph Hundertpfund, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts, im KURIER-Gespräch.

Albaner

Die fünf laut Polizei albanischstämmigen Mitglieder - drei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 21 und 39 Jahren - sollen die Einbrüche in unterschiedlichen Konstellationen verübt haben. Während die männlichen Gruppenmitglieder die eigentlichen Taten begangen haben sollen, waren die Frauen vorwiegend für das Auskundschafter-Dienste zuständig. "Sie hatten auch ein zweijähriges Kind bei sich. So versuchten sie, als Familie zu erscheinen, damit beim Ausspionieren der Objekte nicht gleich Verdacht geschöpft werden konnte", sagt Hundertpfund. Die Gruppe hatte es vorwiegend auf Hotels, Wohnhäuser und Liftstationen abgesehen. Gemeinsam mit der Polizei in Salzburg gelang die Festnahme der Personen. Beim Haupttäter handelt es sich um einen 39-jährigen Albaner.

Kommentare