Sennerin stürzte in den Tod

Sennerin stürzte in den Tod
Ihr vier Jahre alter Sohn wurde alleine auf einer nahen Alm gefunden.

Lesachtal. Es hätte ein Traumsommer für eine 34-jährige Studentin werden sollen: Gemeinsam mit ihrem vierjährigen Sohn wollte die Tirolerin die Monate als Sennerin auf der Schartenalm verbringen und zwischen Wiesen und Wäldern Kühe hüten.

Es wurde ein Albtraum.

Am vergangenen Samstag fand der 42-jährige Pächter der Schartenalm die Leiche der Frau auf 1550 Meter.

Sie dürfte bereits am Donnerstag bei einer Wanderung zu einem Senner auf der benachbarten Mukulinalm abgestürzt sein. „Da gibt es einen schmalen, extrem steilen Steig“, berichtete Bezirksinspektor Josef Ainetter dem KURIER. Noch dazu sei der Steig nicht optimal gesichert ; das Stahlseil sei noch aus dem Ersten Weltkrieg, heiß es. Ainetter: „90 Prozent der Wanderer würden hier umdrehen.“

Die 34-Jährige ging weiter – und stürzte 30 Meter tief in das felsige Bachbett des Marchgrabens. Sie dürfte sofort tot gewesen sein.

Da er die Frau telefonisch nicht erreichen konnte, fuhr der Almpächter zur Hütte, um nachzusehen – fand dort aber nur ihren Sohn. Ainetter: „Der Vierjährige dürfte also zwei Tage lang allein auf der Alm verbracht haben.“

Ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes kümmerte sich um das Kleinkind.

Die Tote hinterlässt auch noch eine Tochter, die daheim in Tirol war.

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