See-Seilbahn: Kosten auf 58 Mio. explodiert

Die Schwebebahn soll Pörtschach (li.) mit dem Pyramidenkogel verbinden
Großprojekt am Wörthersee geplant: Politik steht "Kärnten-Park" positiv gegenüber.

Gondeln, die von Pörtschach aus über den Wörthersee schweben; eine Ganzjahres-Erlebnisstation beim Pyramidenkogel; Downhill-Strecken; eine Solar-Schifffahrt; Pörtschach als Einkaufs- und Fun-Tempel.Das sind die Eckpfeiler des 58-Millionen-Euro-Projekts "Kärnten-Park", das am beliebten Badesee umgesetzt werden soll. Das Vorhaben, das an den Bau eines Luftschlosses erinnert, hat auf politischer Ebene Sympathisanten gefunden.

Mehr als eine Million Besucher registrierte der Pyramidenkogel in der Gemeinde Keutschach seit seinem dreijährigen Bestehen. Eine Entwicklungsgesellschaft (ihr gehören die Pörtschacher Hoteliers Karl Grossmann, Thomas Jilly, Christoph Neuscheller und Schifffahrtsunternehmer Martin Ramusch an) will nun den Touristenmagneten nutzen, um die Region zu beleben. Inzwischen geht es jedoch nicht ausschließlich um die seit Jahren geplante Seilbahn, die von einem neu zu gestaltenden Pörtschacher Parkbad aus über 2200 Meter und 381 Höhenmeter auf den Pyramidenkogel führen soll.

"Dort wird eine Erlebnisstation mit begehbarem Kärnten-Relief, virtuellem Kärnten-Flug und Hochseilpark errichtet. Vom Kogel runter nach Reifnitz oder Maria Wörth geht es per Kart, Flying Fox, Mountainbike, Wanderweg oder Grasskiern", sagt der Sprecher des Projektes, Unternehmer Karl Grossmann. Solar-Schiffe sollen künftig zwischen Nord- und Südufer verkehren. Pörtschach soll zur Shoppingcity werden und eine überdachte Einkaufs- und Spaßmeile erhalten. Mit den ausufernden Plänen sind die Projektkosten von ursprünglich 22 Millionen, die für die Schwebebahn veranschlagt worden waren, auf 58 Millionen angewachsen.

500.000 Gäste jährlich

Man erwarte sich vom "Kärnten Park" 200.000 zusätzliche Nächtigungen jährlich, wolle 1000 Arbeitsplätze und 2000 Gästebetten schaffen. Eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass 500.000 Gäste jährlich realistisch seien, ab 400.000 sei die Wirtschaftlichkeit gegeben, betont Grossmann: "Wir haben Investoren an der Angel, auch die Bankenfinanzierung steht." Namentlich will er die Geldgeber nicht nennen. 40 Prozent Eigenkapital sei vorhanden, 40 Prozent würden durch Kredite abgedeckt. Der Rest soll aus öffentlichen Töpfen kommen, weshalb das Vorhaben der Landespolitik präsentiert wurde.

"Ich bin positiv überrascht. Die Abteilung für strategische Landesentwicklung wird weitere Schritte prüfen", reagierte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Sebastian Schuschnig (ÖVP) meinte: "So ein Projekt ist wichtig für ein Land, das wirtschaftlich wieder auf die Füße kommen muss." Rolf Holub (Grüne) pocht lediglich auf die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung. In Pörtschach, wo das Landschaftsbild doch deutlich beeinträchtigt werden würde, wird es eine Bürgerbefragung geben.

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