Schutz vor Naturgefahren: Österreich "gut aufgestellt"

Bundesheer bei Aufräumarbeiten noch einem Hochwasser.
Experte bei Tagung in Wien: Organisationen in Österreich auf allen Ebenen gut vernetzt.

Lawinen, Muren, Rutschungen, Steinschläge und Hochwasser bedrohen in einem gebirgigen Land wie Österreich die Menschen, ihren Siedlungsraum und Verkehrswege. Die Schutz- und Bewältigungsmaßnahmen sind hierzulande aber sehr gut aufgestellt, betonte Johannes Hübl vom Institut für Alpine Naturgefahren der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien der APA anlässlich einer Naturgefahren-Tagung in Wien.

Zusammenarbeit und Logistik funktioniere reibungslos

Schutz vor Naturgefahren: Österreich "gut aufgestellt"
ABD0007_20180106 - KALS - ÖSTERREICH: ZU APA0095 VOM 6.1.2018 - Nach einem Lawinenabgang am Freitag, 5. Jänner 2018, bei Kals in Osttirol hat auch der zweite Verschüttete am Samstag nur noch tot geborgen werden können. Im Bild: Polizeihelicopter Libelle und Flugretter am Samstag, 6. Jänner 2018, am Heliport in Matrei in Osttirol. - FOTO: APA/EXPA/JOHANN GRODER

Es gebe mit der "Wildbach- und Lawinenverbauung" - einer nachgeordneten Dienststelle des Ministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus - eine sehr gute, bundesweit operierende Organisation, die sich ausschließlich mit Naturgefahren beschäftigt. Auch die geologischen Landesdienste, diverse Organisationen für Schutzwasserbau und die Infrastrukturträger Asfinag und ÖBB würden sich sehr um die Sicherheit der Verkehrswege sorgen, sagte Hübl. Die Logistik zwischen den Organisationen funktioniere reibungslos und - noch - gäbe es durch den Katastrophenfonds genügend Mittel, um Schutzmaßnahmen ausreichend zu fördern.

Wir planen im Schnitt auf ein hundertjährliches Ereignis hin

Schutz vor Naturgefahren: Österreich "gut aufgestellt"
APA13055286-2 - 04062013 - KREMS - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - Der Hochwasserschutz in Krems-Stein aufgenommen am Dienstag, 4. Juni 2013. Nach den heftigen Regenfällen in Österreich ist es zu schweren Überschwemmungen gekommen. APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER

Aktuell würde viel geforscht und diskutiert, wie man besser auf Extremereignisse vorbereitet sein kann. "Wir planen im Schnitt auf ein hundertjährliches Ereignis hin, aber es kann freilich auch etwas Größeres passieren, das außerhalb unseres Bemessungsspielraums liegt", so der Forscher. Dann könnte es zum Versagen einzelner Schutzmaßnahmen kommen, die für eine solche Belastung nicht ausgelegt ist. Zum Beispiel sei man zur Zeit am Untersuchen, ob man mit zusätzlichen Monitoringsystemen, die kritische Situationen frühzeitig melden, die Sicherheit maßgeblich erhöhen kann.

Die Fachtagung mit dem Titel "Stand der Technik im Naturgefahren-Ingenieurwesen" findet seit Mittwoch bis Freitag (21.-23. Februar) an der Boku in Wien statt. Experten tauschen sich dort über neues Wissen und Technologien zum Schutz vor Naturgefahren aus.

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