Schulspinde: Direktoren fordern Geld vom Bund

Derzeit müssen Eltern für die Spinde ihrer Kinder aufkommen (Symbolbild).
Schulbudgets sind zu gering, um die von privaten Firmen angemieteten Spinde zu ersetzen.

Bis 2017 müssen die privat vermieteten Spinde aus den Schulen verschwinden, stellte das Bildungsministerium noch einmal klar. Nun setzt es jedoch heftige Kritik von Schulen und Lehrern. Am Ende werden die Schüler mangels Finanzierung wohl ohne versperrbare Kästchen dastehen, befürchten sie.

Wie der KURIER berichtete, war es jahrelange Praxis, dass Eltern über Verleih-Firmen wie Upeco Schulspinde privat anmieten müssen. In einem Erlass erinnerte das Ministerium, daran, dass die Schulen ein Budget für eine entsprechende Ausstattung haben.

"Wir müssen versuchen, in Bundesschulen Standards mit Spinden zu schaffen", erklärt dazu auch Niederösterreichs Landesschulratspräsident Johann Heuras. Allerdings müsse dafür der Bund das Geld in die Hand nehmen, stellt er klar: "Wenn man sagt, es soll Spinde geben, wird das auch jemand bezahlen müssen."

Knappe Schul-Budgets

Es mehren sich auch die Stimmen jener Direktoren, die sich fragen, wie sie die zusätzlichen Ausgaben stemmen sollen: "Das Schulbudget ist in den vergangenen sechs Jahren nicht gestiegen, die Inflationsrate und die Investitionskosten hingegen stark", erklärt Michael Päuerl, Direktor der Mödlinger AHS Keimgasse. Glücklicherweise habe er bereits Spinde für seine Schüler. Eine Neuanschaffung wäre nämlich kaum finanzierbar.

Elisabeth Rosenberger, Vorsitzende des Verbands der Elternvereine an den Wiener höheren und mittleren Schulen, nimmt ebenfalls den Bund in die Pflicht: "Sonst ist zu befürchten, dass es einfach keine Spinde geben wird." Oder aber, dass sich an der Praxis der privaten Vermietung nichts ändert: "Die Schüler wollen natürlich ihr Zeug unterbringen. Es gibt vermehrt Wanderklassen und auch der Laptop wird immer mehr gefordert."

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