"Sandkiste" soll nach Wien wandern

„Abschied nehmen“, heißt es für Organisator Hannes Jagerhofer in Klagenfurt
Keine Einigung für Fortsetzung in Klagenfurt. Die WM könnte in Wien am Rathausplatz steigen.

Zum 21. und wohl auch letzten Mal steht in zwei Wochen das künstlich in der Klagenfurter Ostbucht des Wörthersees errichtete Beachvolleyball-Stadion im Fokus der Partygäste. 2017 dürfte das hochsubventionierte Event in Form einer Weltmeisterschaft in Wien stattfinden, für die Zukunft des jährlichen Major-Turniers gibt es laut Verband mehrere Bewerber.

Unzählige Verhandlungsrunden zwischen der Stadt Klagenfurt, dem Land Kärnten, der Kärnten Werbung sowie Organisator Hannes Jagerhofer wurden absolviert. Auch wenn die Protagonisten Gesprächsbereitschaft signalisieren, die Fronten sind einzementiert: 850.000 Euro pro Jahr wurden bisher an Förderungen an die veranstaltende Firma Acts überwiesen. Nun sind alle Verträge ausgelaufen und die öffentliche Hand zieht die Grenze für künftige Investitionen bei 400.000 Euro. "Das ist der Anteil, den Land, Stadt und Kärnten Werbung für einzelne Events zur Verfügung stellen können", macht Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) klar. Klagenfurt hätte in der Vergangenheit zusätzlich Sachleistungen in der Höhe von 450.000 Euro bereitgestellt. Die gäbe es in diesem Umfang nicht mehr.

600.000 Euro fehlen

Jagerhofer verweist auf den Umstand, dass andere Major-Turnierorte wie Hamburg, Porec oder Gstaad jeweils "rund eine Million Euro an Förderungen" bezahlen würden. Die Produktion eines solchen Turniers koste rund 4,2 Millionen Euro. Jagerhofer begründet dies mit Preisgeldern und Kosten für den Auf- und Abbau der Tribünen. Ein Turnier in abgespeckter Form hat er stets ausgeschlossen, daher meint der Event-Manager: "Wenn einer der Partner nicht kann, muss man das akzeptieren."

Es tun sich andere Türen auf: Der Kärntner will nun seine Verbindungen zum internationalen Verband nutzen, um im Jahr 2017 die WM nach Wien zu holen. Egal ob WM oder EM – bisher hat der 54-Jährige Großveranstaltungen stets an Land gezogen. "Im Rahmen der Olympischen Spiele in Rio werden wir Details präsentieren."

Mit "Wir" ist der Österreichische Volleyballverband gemeint. "Ja, wir unterstützen die Bewerbung", lässt Vizepräsident Stefan Potyka wissen. Geplant ist eine WM im Herzen Wiens, die am Rathausplatz in Szene gehen soll.

"Kein Betrag genannt"

Allerdings verschlingt eine WM das Doppelte an Budget: laut Jagerhofer 8,4 Millionen Euro. Folglich sind Subventionen und Großsponsoren vonnöten. Wie diese Summe aufgebracht werden soll, bleibt unbeantwortet. "Wir haben mit unseren Partnern ein Stillhalteabkommen." Vonseiten der Stadt Wien gibt es großes Interesse, bestätigt das Sportreferat. "Über konkrete Subventionsbeträge wurde jedoch nie gesprochen", heißt es dort.

Fraglich ist auch, wo die Major-Series ab dem Jahr 2018 stattfinden werden. Der Volleyballverband betont, dass es "mehrere Interessenten" gibt. Wien und Podersdorf am Neusiedler See werden genannt.

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