Radioaktiver Müll in Klagenfurt gibt Rätsel auf

Auf der Uniform eines Polizisten befindet sich ein Aufnäher mit dem Warnzeichen für Radioaktivität.
Das gefundene Material wird derzeit in der Forschungsanstalt Seibersdorf untersucht.

Ein Fund auf einem verwahrlosten Grundstück eines verstorbenen 97-Jährigen in Klagenfurt gibt den Behörden Rätsel auf: Ein mit der Metallentsorgung beauftragtes Unternehmen fand verstrahlten Müll auf dem Gelände, berichtete die "Kleine Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). Das Material wird derzeit im Forschungszentrum Seibersdorf untersucht.

Bei der Entrümpelung des Grundstücks in der Villacher Straße Ende Juli führte das mit der Metallentsorgung beauftragte Unternehmen eine Routinemessung durch. Bei einem kleinen Kästchen, gefüllt mit Drähten, schlug der Geigerzähler aus. Das Objekt war offensichtlich verstrahlt.

Nachdem Polizei und Magistrat informiert worden waren, wurde das Material nach Seibersdorf gebracht, wo radioaktive Abfälle untersucht, aufgearbeitet und gelagert werden. Laut Jürgen Pfeiler (SPÖ), Vizebürgermeister und Gesundheitsreferent der Stadt Klagenfurt, liegt die gemessene Strahlung unter den gesundheitsgefährdenden Werten.

Verbindung zur Rüstungsindustrie

Der vor sechs Monaten verstorbene Mann soll Gerüchten zufolge im Zweiten Weltkrieg in der Rüstungsindustrie gearbeitet haben, berichtete die "Kleine Zeitung". Sonst seien keine weiteren kontaminierten Objekte auf dem Grundstück gefunden worden, sagte er im Gespräch mit der APA.

Eine Gesundheitsgefährdung soll laut Magistrat nicht bestehen.

Neben dem verstrahlten Müll beschäftigt die Behörden ein weiterer Fund auf dem Grundstück: Unter dem zweigeschoßigen Gebäude soll es Tunnel und Keller geben. Der Ausbau dürfte widerrechtlich erfolgt sein. Einsturzgefahr besteht laut den Behörden jedoch nicht. Derzeit läuft dazu ein Verfahren am Bezirksgericht Klagenfurt.

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