Quartiersuche für Flüchtlinge vor Kommunalwahlen

Zwei junge Männer in einem Raum, einer sitzt, der andere steht am Fenster.
Wie 2014 müssen auch 2015 in Tirol rund 1000 Unterkünfte gesucht werden. Darunter auch Quartiere für junge Menschen.

Ein Ende des Gemetzels im Bürgerkriegsland Syrien ist nicht in Sicht. Und somit auch kein Abebben der Welle an Menschen, die ihr Heil in der Flucht nach Europa suchen. "Wir rechnen damit, dass wir bis Ende des Jahres 1000 neue Plätze schaffen müssen", sagte Tirols Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne). Und damit müssen genau so viele neue Quartiere wie im Vorjahr gefunden werden, was sich einigermaßen schwierig gestaltet hat.

"Wir wollen bis Herbst mit der Herbergssuche fertig sein", kündigte Harald Bachmeier, Geschäftsführer der neugeschaffenen Tiroler Sozialen Dienst GmbH (TSD), an, die ab 1. April die Flüchtlingskoordination übernehmen wird. "Wir wollen nicht, dass das Thema in den Kommunalwahlkampf spielt." Im Februar 2016 finden in Tirol Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen statt.

Gerüchteküche

Wie in anderen Bundesländern auch, hat sich im Vorjahr auch in Tirol in verschiedenen Gemeinden im wieder Widerstand gegen Flüchtlingsquartiere geregt. Doch für Baur sind die mitunter schlagzeilenträchtigen Proteste eher die Ausnahme und die Schwierigkeit im Vorfeld der Schaffung einer neuen Unterkunft immer die Gleiche: "Die Frage ist, wann fängt man die Gerüchte ein."

Seinen Teil zur Lösung eines Problems, das zuletzt für massive Kritik von Flüchtlings- und Jugendorganisationen gesorgt hat, will das Bundesland Tirol 2015 ebenfalls beitragen. Wie Bachmaier ankündigt, sollen 60 zusätzliche Plätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) geschaffen werden. "Dass 700 von diesen Jugendlichen in Traiskirchen sind, ist nicht der Optimalzustand", sagt der TSD-Chef. Den jungen Flüchtlingen steht eine sozialpädagogische 24-Stunden-Betreuung zu.

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