Polizei will wieder zum Freund und Helfer werden
Mehr Problemfelder gehen wohl nicht mehr: In einem Basler Stadtteil gibt es bei einem Friedhof eine offene Drogenszene, demnächst ein Flüchtlingsheim, dazu eine Schule und ein Einkaufscenter. Wenige Kilometer weiter steht ein Roma-Lager. Man sollte meinen, dass die Volksseele kocht. Tut sie aber nicht. Denn das Zauberwort heißt Community-Policing. Einmal im Monat treffen sich alle zum Runden Tisch im Friedhofsgebäude – Stadtgartenamt, Sozialarbeiter, Drogenberater und eben Mitarbeiter der Polizei. Dabei werden Probleme erörtert und geschaut, wer was zur Problemlösung tun kann.
"Früher war es durchaus so, dass wir mit der Polizei nicht reden wollten", berichtet eine Sozialarbeiterin. "Und bei uns wurde oft einfach darauf verwiesen, dass wir nicht zuständig sind", sagt Rudolf Spaar, der Leiter der Spezial-Polizeieinheit.
In Basel ist die Polizei wieder Freund und Helfer. Der Slogan, den die österreichische Polizei vor vielen Jahren in "Sicherheit und Hilfe" umbenannt hat. "Wir erfinden nichts neues, wir wollen wieder dorthin, wo wie früher der Polizist jeden kennt", sagt Lang. "Es kann nicht sein, dass – wie derzeit – sieben von zehn Frauen Angst haben, wenn sie auf der Straßen unterwegs sind. Sicherheit kann es nur gemeinsam geben." Das sei das Ziel der derzeitigen Aktion des Innenministeriums "Gemeinsam Sicher".
Kampf gegen Terror
Die speziellen Beamten sind bewaffnet und uniformiert, gehen aber speziell zu jenen Communitys, wo es Probleme gibt. "Wir kommen nicht überall hinein", sagt Wachtmeister Jean-Pierre Roubaty, "aber in Jugendzentren sehen viele, dass wir doch keine Feinde sind. Mitunter wird man dann nach einigen Besuchen zum Fußballspielen eingeladen."
Lang will diese Philosophie auch die Köpfe der heimischen Polizisten bringen. "Meistens dauert es eine Generation, bis alles ankommt", sagt Spaar. In der Schweiz weiß man das, dort gibt es Community-Polizisten seit 25 Jahren.
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