Pfändertunnel: Das Ende des Nadelöhrs

APA13476192-2 - 30062013 - BREGENZ - ÖSTERREICH: ZU APA 0133 CI - Vorarlberger Landeschef Markus Wallner (ÖVP), Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) und Asfinag-Vorstand Alois Schedl am Sonntag, 30. Juni 3013, bei der feierlichen Eröffnung anlässlich der Verkehrsfreigabefeier für den Pfändertunnel auf der Rheintalautobahn (A 14) bei Bregenz. Die zwei Röhren des Pfändertunnels gehen am 4. Juli 2013 für den Verkehr in Vollbetrieb. APA-FOTO: DIETMAR STIPLOVSEK
Ab heute sind beide Röhren erstmals für den Verkehr freigegeben - kilometerlange Staus sind vorerst passé.

Kilometerlange Staus vor dem Pfändertunnel - damit müsste es jetzt ein für alle Mal vorbei sein: In der Nacht auf heute, Donnerstag, wurden nach siebenjähriger Bau- und Sanierungszeit erstmals beide Röhren für den Verkehr freigegeben. Im nun betriebenen Vollausbau soll es vor den Portalen nicht nur keine Staus mehr geben, auch die schweren Unfälle gehören hoffentlich der Vergangenheit an.

Von der Politik - Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) und Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) - war der Pfändertunnel auf der Rheintalautobahn (A14) bereits am Sonntag mit einem Festakt "eröffnet" worden. Nach letzten Arbeiten waren am Mittwoch um 21.30 Uhr erstmals beide Röhren gleichzeitig befahrbar.

30.000 Fahrzeuge pro Tag

Der 6,7 Kilometer lange Pfändertunnel als Umfahrung der Landeshauptstadt Bregenz galt bei seiner ersten Eröffnung im Jahr 1980 als einer der sichersten Tunnels Europas. Er war vor allem aus Kostengründen jedoch nur einröhrig mit Gegenverkehr gebaut worden. Doch die Verkehrszahlen erhöhten sich in wenigen Jahren derart stark, dass sich vor den Tunnel-Portalen während der Morgen- und Abendstunden und vor allem in Ferienzeiten kilometerlange Staus bildeten. Zuletzt passierten den Pfändertunnel täglich rund 30.000 Fahrzeuglenker. Prognosen sagen bis 2020 sogar einen täglichen Verkehr von etwa 36.000 Fahrzeugen voraus.

Der Bau der neuen Röhre, die mit modernster Sicherheitstechnologie ausgestattet ist, konnte ab 2006 in sechs Jahren bewerkstelligt und im Juni 2012 abgeschlossen werden. Sie wird seit etwa einem Jahr befahren. Seitdem wurde die alte Röhre generalsaniert und ebenfalls auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die Kosten für den Neubau und die Sanierung beliefen sich nach Angaben der Straßenbaugesellschaft Asfinag auf rund 200 Mio. Euro. Ursprünglich waren 212 Mio. Euro veranschlagt gewesen.

Bures: "Unfälle werden zurückgehen"

Ministerin Bures hatte am Sonntag vor allem auf die erhöhte Sicherheit hingewiesen, die durch zwei Röhren gegeben ist. "Unfälle wird man durch eine zweite Röhre nicht ganz verhindern können. Aber die Schwere der Unfälle wird - so zeigt die Erfahrung - in Tunnels ohne Gegenverkehr zurückgehen", sagte sie. In der Tat hatten sich im einröhrigen Pfändertunnel immer wieder schwerste Unfälle auch mit tödlichem Ausgang zugetragen. Der bisher letzte Frontalunfall im Tunnel ereignete sich am Sonntag nur wenige Stunden vor der Eröffnung durch die Ministerin.

Mit der Freigabe beider Röhren des Pfändertunnels wurde am Donnerstag auch der Verkauf der Korridorvignette wie vorgesehen eingestellt. Die Korridorvignette war eine für den Pfändertunnel konzipierte Maut-Sonderlösung zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und Hohenems. Der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) hatte sich bei Bures bis zuletzt für eine Beibehaltung der Korridorvignette stark gemacht, stieß dabei aber auf taube Ohren. Für die Asfinag bedeutete die pro Richtung zwei Euro teure Korridorvignette einen Schaden in Millionenhöhe.

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