Park-Posse: Blaue Zonen werden auch grün

Verwaiste Straßen sind die Folge der Ausweitung der Gebührenzone
Neue Schilder, neue Bodenmarkierungen und Anpassung der Automaten erforderlich.

"Kommando zurück", lautet das Motto bei der Klagenfurter Parkverordnung, die seit dem Frühjahr dieses Jahres für Verwirrung und Ärger unter den Verkehrsteilnehmern sorgt. Weil durch die Ausweitung der "Blauen Zonen" viele Straßenzüge leer geblieben sind, werden nun auch "Grüne Zonen" eingeführt.

Seit 6. Februar gilt in der Landeshauptstadt eine Parkverordnung für rund 4000 Stellplätze: Die Kurzparkzone wurde ausgeweitet, ein einheitliches Gebührensystem eingeführt. FPÖ-Gemeinderäte haben gegen die neuen Richtlinien sogar eine Beschwerde bei der Gemeindeabteilung des Amtes der Kärntner Landesregierung eingebracht, diese wurde abgewiesen. Die Umsetzung der Verordnung war durch etliche Pannen gekennzeichnet, weil die Zonen ursprünglich missverständlich oder gar nicht gekennzeichnet waren bzw. die Farbe nicht auf der Straße haftete. Bleibender Negativeffekt sind bis heute überfüllte Stellplätze in der Innenstadt und leere in den Randbezirken.

"Die Verordnung wird von uns laufend evaluiert. Wir haben uns die Straßenzüge angeschaut, in manchen parkte fast nie ein Auto", räumte Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) am Montag ein.

Mit der neuen Parkverordnung wolle man nun jenen Pkw-Lenkern entgegenkommen, die länger parken wollen oder müssen. Um vier Euro können Autofahrer in den Parkstraßen bald den ganzen Tag parken. Gedacht sind diese unter anderem für Pendler oder auch für die Besucher des Hallenbades. Zur "grünen Zone" werden Deutenhofenstraße, Jahnstraße, Krassnigstraße, Gabelsbergerstraße, Lastenstraße, August-Jaksch-Straße sowie bestimmte Abschnitte am Südbahngürtel. Mathiaschitz: "Für die Parkstraßen haben wir bewusst Bereiche mit wenig beziehungsweise gar keiner Wohnbevölkerung ausgewählt."

Koalitionspartner und Stadtrat Markus Geiger (ÖVP) argumentiert: "Wir haben immer gesagt, dass die Parkverordnung adaptiert wird, wenn wir sehen, dass es Verbesserungsbedarf gibt."

Die Straßen für Ganztagesparker müssen nun von blau auf grün umgefärbt werden, auch neue Verkehrsschilder sowie eine Umprogrammierung der Parkautomaten ist erforderlich. Die Zusatzkosten, die dadurch entstehen, könne man noch nicht beziffern, heißt es aus dem Bürgermeister-Büro.

Die neue Zone soll nächsten Dienstag im Gemeinderat beschlossen werden und am 6. November in Kraft treten.

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