ÖVP und SPÖ streiten um das "heilige Land"

Kirche in Tirol: "Keiner will, dass Kirchenbauten verfallen", sagt SPÖ-Kultursprecher Thomas Pupp.
Schlagabtausch im Tiroler Landtag: Debatte um Kirchenförderung.

Es hat bereits im Tiroler Budgetlandtag vergangene Woche begonnen. Die SPÖ vermisste die soziale Treffsicherheit des Haushaltes von Schwarz-Grün. Einsparungspotenzial ortete sie etwa bei den Geldern, die das Land Tirol der Kirche zukommen lässt. Dass brachte der SPÖ Schelte von der ÖVP ein. Deren Klubobmann Jakob Wolf legte im Verlauf dieser Woche nach. Er sah in den vorgeschlagenen Subventionskürzungen des Ex-Koalitionspartners den Wunsch, "Kirchenbauten verfallen zu lassen."

Für SPÖ-Kultursprecher Thomas Pupp ist das "dumpfe Polemik. Keiner will, dass Kirchenbauten verfallen. Aber eine Landespfarre leistet sich in ganz Österreich nur das ‚heilige Land’ Tirol". Die Vereinbarung, wonach das Land den Erhalt der Pfarre Mariahilf in Innsbruck garantiert, gehe auf den 30-jährigen Krieg zurück. "Die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Protestanten sind glücklicherweise längst beigelegt", setzt Pupp nach.

Geld für Landespfarre

600.000 Euro lässt sich das Land jährlich seine Pfarre kosten. Neben der Streichung dieser Zuwendung hat die SPÖ u.a. die mit 834.300 Euro dotierte Position "Zuwendungen für Restaurierung Sakralbauten" in Diskussion gestellt. Denn dabei handle es sich um eine klassische Doppelförderung.

"Es gibt eine ganze Reihe von Budgetzahlen zum Erhalt von Sakralbauten zusätzlich zur Denkmalpflege", sagt Pupp. Laut SPÖ wird etwa die Landesgedächtnisstiftung (Anm.: zu ihren Aufgaben zählt der Erhalt des baukulturellen Erbes) mit jährlich 2,3 Millionen Euro gespeist. Für die eigentliche Denkmalpflege sind weitere 1,2 Millionen Euro veranschlagt.

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