Österreicher in Deutschland wegen Drogenschmuggel verurteilt

(Symbolbild)
Der Mann hatte Marihuana von Wien nach Manching transportiert. Er rechtfertigte sich mit Geldsorgen in Wien.

In Ingolstadt ist gestern ein Österreicher vom Landgericht zu fünf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden, berichtet der Donaukurier.

Der 42-Jährige war wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz angeklagt, nachdem er vergangenes Jahr fünfmal Marihuana von Wien nach Manching transportiert hatte. Laut Staatsanwaltschaft wurden rund 20 Kilogramm Marihuana von Österreich nach Bayern geschafft.

Der Mann hatte vor drei Jahren einen Growshop eröffnet und Pflanzen für den Heimgebrauch verkauft. Nachdem er durch eine Steuernachzahlung in finanzielle Schwierigkeiten geriet, borgte er sich Geld aus, das er nicht zurückzahlen konnte. Der Geldverleiher soll ihn aufgefordert haben, "seine Frau auf den Strich zu schicken". "Bevor meine Frau auf den Strich geht, fahre ich lieber Marihuana spazieren", rechtfertigte sich der Angeklagte beim Prozess.

In Manching habe ihm jemand das Marihuana für einen Preis von 5500 Euro pro Kilo abgenommen. Anschließend lieferte er das Geld in Wien ab. Der Österreicher erhielt pro Kurierfahrt 1700 Euro. Mit dem Geld habe er die Schulden bei seinem Geldverleiher abbezahlt, erklärte er.

Als der Angeklagte Ende Oktober erneut mit Marihuana im Gepäck auf den Weg nach Manching war, wurde er im Zuge einer verdeckten Polizeikontrolle in Tutting angehalten. Die Beamten stellten dabei 6 Kilogramm Marihuana verpackt in 12 Päckchen zu je 500 Gramm sicher, heißt es in einem Gutachten. Den Beamten sei auch schon bekannt gewesen, dass der Angeklagte mehrmals nach Manching unterwegs war, um Drogen abzuliefern.

Im Laufe des Prozesses stellte sich heraus, dass der Mann auch schon in Österreich mit dem Gesetz in Konflikt geraten war - vor allem in Zusammenhang mit Drogendelikten. Er gab auch zu, diverse Drogen selber konsumiert zu haben.

Festgenommen wurden auch der Kontaktmann des Österreichers in Manching und der Vorsitzende des Rockerclubs Bandidos in Ingolstadt, der das Marihuana verkauft haben soll.

Der 42-jährige Österreicher wurde schließlich wegen unerlaubter Einfuhr und Verbreitung von Betäubungsmitteln zu fünf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Er kommt zwei Jahre in den Maßregelvollzug, anschließend wird die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Mildernd habe sich unter anderem das ausführliche Geständnis ausgewirkt, so der Richter.

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