Oberster Polizist vor überraschendem Jobwechsel

Im Sicherheitsapparat von Österreichs größtem Bundesland gibt es gewaltige Umwälzungen. Die bevorstehende Pensionierung von Landespolizeidirektor Franz Prucher versetzt das Postenkarussell in den obersten Polizeikreisen des Staates gehörig in Schwung. Am Ende der Ablöse könnte eine spektakuläre Personalentscheidung stehen. Laut Informationen des KURIER wird niemand geringerer als der amtierende Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler (52), als Pruchers Nachfolger gehandelt. So ein Wechsel von der Spitze in die zweite Reihe stellt im Sicherheitsapparat Österreichs ein Novum dar.
Prucher geht in Pension
Seit bekannt geworden ist, dass Niederösterreichs Polizeichef in den kommenden Wochen im Alter von 61 Jahren seinen Ruhestand antreten wird, überschlagen sich die Gerüchte über dessen Nachfolge. Mehrere Namen wurden in diesem Zusammenhang immer wieder genannt. Naheliegend war jener von Pruchers bisherigem Stellvertreter, Generalmajor Franz Popp (53). Um die entsprechende Qualifikation für einen Chefposten mitzubringen, habe Popp sogar neben seinem Job die Fachhochschule für Polizeiliche Führung in Wiener Neustadt absolviert. Doch glaubt man Exekutiv-Insidern, läuft der besonnene und in der Truppe beliebte Polizei-Manager Gefahr, angesichts der schier übermächtigen Konkurrenz das Nachsehen zu haben.

Hohes Ansehen
In den vergangenen vierzehn Tagen verdichteten sich die Hinweise, dass Kogler das Erbe von Prucher antreten könnte. Der 52-Jährige wurde unter Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zum obersten Polizisten des Landes bestellt. Er hat sich in seiner Amtszeit keinen Fehler erlaubt und genießt im Ministerium hohes Ansehen. Behörden-Insider berichten, dass Innenminister Wolfgang Sobotka Kogler – wenn auch ungern – wohl ziehen lasse.
Kogler ist mit Niederösterreich eng verbunden, er lebt mit seiner Familie in Baden. Offiziell will den Wechsel (noch) niemand bestätigen, er sei aber bereits ausgemachte Sache, erklärt ein hochrangiger Polizeibeamter gegenüber dem KURIER.

Weitere Spitzenjobs
Drohende vorgezogene Neuwahlen im Bund könnten in den kommenden Wochen und Monaten zu einigen Jobwechseln innerhalb der heimischen Exekutive führen. Mancher Beteiligter möchte noch rasch seine neue Position einnehmen, bevor es im Herbst zu einem möglichen Farbenwechsel an der Spitze des Innenministeriums kommen könnte.

Wiener Verkehrspolizei
Im Laufe des Jahres dürfte auch der Chef der Wiener Verkehrspolizei, Karl Wammerl, in den Ruhestand wechseln. Hier stehen bereits mehrere Bewerber in den Startlöchern, handelt es sich doch um einen gut bezahlten und prestigeträchtigen Posten innerhalb der Polizei. Zahlreiche potenzielle Kandidaten gibt es sowohl von innerhalb der Verkehrsabteilung als auch von außerhalb.
Kommentare