Oberösterreich: "Fehlschuss" traf 50-Jährigen im Gesicht
Folgenschwer endete eine private Schießübung am Sonntag in Ried im Traunkreis (Bezirk Kirchdorf an der Krems). Sechs Freunde zwischen 19 und 26 Jahren sollen in den frühen Abendstunden auf eine Blechdose geschossen und versehentlich einen 50-jährigen Nachbarn im Gesicht getroffen haben. Ein 24-Jähriger kam mit dem Schrecken davon – seine Kleidung wurde von einem Projektil gestreift.
Die Blechdose hatten die Männer laut Polizeibericht vor einem Baum aufgestellt. Einige Schüsse aus dem Kleinkalibergewehr verfehlten jedoch das Ziel. Ein Projektil traf in rund hundert Meter Entfernung den Mann, während er vor seinem Wohnhaus stand. Mehrere Polizeistreifen und ein Einsatzkommando der Cobra rückten an.
Leicht alkoholisiert
Vor Ort stellte sich rasch heraus, dass die Schüsse von den jungen Männern kamen. Einen Medienbericht, wonach die mutmaßlichen Schützen stark alkoholisiert gewesen seien, wies Polizeisprecher Clemens Lehner zurück. Drei von ihnen seien lediglich "geringfügig alkoholisiert" gewesen.
Hergang noch unklar
Die Polizei geht derzeit von keiner vorsätzlichen Tat aus. Zum genauen Hergang des Vorfalls konnte Polizeisprecher Lehner zunächst allerdings keine genaueren Angaben machen. Auch wie viele Schüsse in der Nähe der beiden Nachbarn eingeschlagen haben, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Befragungen der Verdächtigen waren am Montag noch ausständig. "Wir gehen aber davon aus, dass alle mit der Waffe geschossen haben", sagt Clemens Lehner.
Das Kleinkaliber-Gewehr dürfte einer der Schützen jedenfalls legal besessen haben. "Der Besitz eines Kleinkalibergewehres ist ab 18 Jahren frei", sagt Lehner. Die sechs Männer wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Steyr auf freiem Fuß angezeigt.
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