Noch kein Ergebnis im Tauziehen um Kraftwerk

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Die Experten der steirischen Umweltabteilung wollen sich noch einmal mit Kollegen aus dem Bund beraten.

Der Verhandlungsort erzürnte die Kritiker des geplanten Kraftwerks an der Schwarzen Sulm. Statt in einem Amtsgebäude fand die neuerliche Wasserrechtsverhandlung auf Schloss Hollenegg statt: Es gehört Alfred Liechtenstein, einem der Projektwerber.

Damit dürfte versucht worden sein, erwarteten Protesten der Gegner auszuweichen. Die warteten nämlich mitsamt Transparenten und Megafonen vor Liechtensteins Firmenzentrale. Sabine Jungwirth, Klubobfrau der Grünen, rügte die Wahl des Verhandlungsortes scharf: Ein Behördenverfahren habe nichts auf dem Privatgrund eines Projektbetreibers zu suchen. „Ich bin mir ein wenig unsicher, in welchem Jahrhundert wir uns befinden.“

Entscheidung über Ja oder Nein zum Projekt gab es Mittwoch aber keine. Die Experten der Umweltabteilung des Landes wollen sich zuvor noch einmal mit Kollegen aus dem Bund beraten.

Kritik an Projekt

Wie berichtet, besitzt das geplante Ausleitungskraftwerk zwar alle rechtlich nötigen Baubescheide, dennoch gibt es heftige Kritik am 20-Millionen-Euro-Projekt: Die Gegner sehen die Schwarzen Sulm als letzte freie Fließwasserstrecke der Steiermark in Gefahr, außerdem sei das Gebiet EU-geschützt.

ÖVP- Umweltminister Nikolaus Berlakovich fordert einen Baustopp, alle neun Umweltanwälte sprechen sich ebenfalls gegen das Kraftwerk aus. SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves ließ die Wasserrechtsbescheide noch einmal aufrollen. Mit einem Ergebnis der Wasserrechtsverhandlung wird aber nicht vor kommender Woche gerechnet.

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