Fuschl-Razzia: Offenbar Anschlag im Gespräch

Flüchtlingsheim in Fuschl.
Offenbar gab es Gespräche des Verdächtigen mit Partner über einen möglichen Anschlag in Salzburg zwischen Weihnachten und Silvester. Der Asylantrag des Marokkaners wurde auch in zweiter Instanz abgelehnt.

Die Staatsanwaltschaft Salzburg ermittelt gegen den am gestrigen Montag in einem Flüchtlingsheim in Fuschl (Flachgau) festgenommenen 25-jährigen Marokkaner wegen des Verdachtes der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung (Paragraf 278b des Strafgesetzbuches). Das erklärte Staatsanwaltschafts-Sprecher Robert Holzleitner am Dienstag auf Anfrage der APA.

Wie Peter Gridling, der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) am Dienstag im Ö1-Mittagsjournal sagte, seien im Zuge der Amtshandlung keine Hinweise gefunden worden, die unmittelbar auf eine Terroraktivität hindeuten würden. Beim Anfangsverdacht sei jedoch klar die Möglichkeit eines Anschlags im Raum gestanden. "Hier wurde entsprechend observiert und aus Sicherheitsgründen eingegriffen, um Klarheit in die Situation zu bringen." Nun bestätigt die Staatsanwaltschaft, dass offenbar ein Anschlag in Salzburg zwischen Weihnachten und Silvester im Gespräch war.

Im Umfeld des Verdächtigen ermittelt

Elektronische Geräte wie zum Beispiels Handys seien sichergestellt worden. Weitere Details gab die Staatsanwaltschaft noch nicht bekannt. Die Erhebungen laufen bereits seit November. Ermittelt wird derzeit auch im Umfeld des verdächtigen Marokkaners.

Die erste Einvernahme des 25-Jährigen hat laut Polizeisprecher Michael Rausch schon stattgefunden, weitere seien noch geplant. Auch die Auswertung der bei der Hausdurchsuchung sichergestellten Datenträger sei im Gange. Über den Hauptverdächtigen ist bis dato bekannt, dass er im Herbst 2015 illegal nach Österreich gelangt ist und inzwischen einen negativen Asylbescheid bekommen hat. Sein Antrag auf Asyl wurde offenbar auch in zweiter Instanz abgelehnt.

Wie Peter Gridling, der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) am Dienstag im Ö1-Mittagsjournal sagte, seien im Zuge der Amtshandlung keine Hinweise gefunden worden, die unmittelbar auf eine Terroraktivität hindeuten würden. Beim Anfangsverdacht sei jedoch klar die Möglichkeit eines Anschlags im Raum gestanden. "Hier wurde entsprechend observiert und aus Sicherheitsgründen eingegriffen, um Klarheit in die Situation zu bringen."

Informationen in November erhalten

Die Salzburger Polizei hatte im vergangenen November die Information erhalten, dass sich der Verdächtige mit zumindest einer zweiten Person über die geplante Tat unterhalten habe. Von wem sie den Tipp erhalten hat, wollte die Polizei unter Hinweis auf die laufenden Erhebungen nicht sagen. Der Verfassungsschutz nahm darauf die Ermittlungen auf, ein Gericht billigte die Überwachung des Mannes. Am Montag untersuchten kurz nach 7.00 Uhr früh Beamte des Verfassungsschutzes, der Kriminalpolizei, des Einsatzkommandos Cobra, der Diensthundeinspektion und der Schengenfahndung die Asylwerber-Unterkunft im Pfarrhof in Fuschl. Auch Sprengstoffexperten der Polizei standen im Einsatz.

Die Asylunterkunft in Fuschl, in der zuletzt neun Flüchtlinge untergebracht waren, ist am Montagabend geschlossen worden. Die Mitbewohner des Verdächtigen wurden mittlerweile in einem Asylquartier in der Stadt Salzburg untergebracht.

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