Nach Noroviren-Affäre: Royales Dementi aus dem Promi-Camp

Nach Noroviren-Affäre: Royales Dementi aus dem Promi-Camp
Teilnehmerin von "The Jump" versucht, das durch falsche Berichte am britische Boulevard angekratzte Image Tirols zu retten.

Zu einem regelrechten PR-Desaster hat sich vergangene Woche die britische TV-Show "The Jump" für den Tiroler Tourismus entwickelt. Wie berichtet, hatten britische Medien eine Magen-Darm-Erkrankung unter den Teilnehmern des C-Promi-Formats zu einer regelrechten Noroviren-Epidemie in Innsbruck hochgeschrieben. In der Landeshauptstadt war allerdings kein einziger Fall amtsbekannt.

Als Quelle wurde unter anderem Emma Parker Bowles genannt. Die Nichte von Camilla Parker Bowles, Frau des britischen Thronfolgers Prinz Charles, wurde unter anderem mit den Worten zitiert: "Es war jemand in der Küche, der es hatte." Das hat nicht zuletzt in dem noblen Innsbrucker Hotel für Ärger und Verwunderung gesorgt, in dem die britischen Celebritys untergebracht sind. Für Mario Gerber, Branchensprecher der Tiroler Hotellerie, grenzten die Berichte an "Rufmord". Das TV-Format wird vor den Türen seiner Betriebe auf den Hängen des Wintersports Kühtai nahe Innsbruck gedreht und noch dazu von Tourismus-Seite unterstützt.

Nun sind die Produzenten der Fernsehshow, bei denen mehr oder minder bekannte Briten sich in verschiedenen Wintersportdisziplinen versuchen müssen, um Beruhigung bemüht. Sie schicken Bowles aus, um die Fakten gerade zu rücken. "Das wurde alles von der britischen Presse aufgeblasen", sagt sie im KURIER-Interview.

Tatsächlich sei etwa die Hälfte der Mitwirkenden an einer Magen-Darm-Grippe erkrankt. "Wir haben das von einem zum anderen weiter gegeben. Untereinander haben wir gewitzelt, dass es das Norovirus ist. Aber das war nur ein Scherz unter den Teilnehmern", erklärt das britische TV-Sternchen mit royalem Hintergrund, wie das Gerücht entstanden sein könnte. Noroviren sind freilich hochansteckend und versuchen explosionsartigen Durchfall und Erbrechen. In Zeitungsberichten auf der Insel war zu lesen, dass die Erkrankung praktisch ganz Innsbruck flachgelegt habe.

Falsch zitiert

"Ich bin entsetzt über diese Geschichten", versichert Parker Bowles. Sie habe auch nie behauptet, dass die Erkrankung ihren Ausgang in der Hotelküche genommen habe. "Das habe ich nie gesagt. Ich hatte eine fantastische Zeit hier. Die Menschen im Hotel waren so freundlich und hilfsbereit. Innsbruck ist so ein schöner Platz", sagt die Mutter eines kleinen Babys, das sie dabei hatte.

Sie hat auch eine Erklärung dafür, wieso aus einer Mücke ein Elefant gemacht wurde: "Als wir von der Presseleuten interviewt wurden, waren sie, glaube ich, enttäuscht, weil es heuer so wenige Verletzungen gegeben hat." Die TV-Show hat bei früheren Staffeln, die ebenfalls im Kühtai gedreht wurden, immer wieder mit Schlagzeilen über zum Teil schwer verletzte Teilnehmer für Aufregung gesorgt. Mit zuletzt 2,3 Millionen Zusehern ist "The Jump" auf Channel 4 auch ein echter Quotenhit.

Tirols Touristikern schlägt die Novoroviren-Affäre nach wie vor auf den Magen. Laut Mario Gerber habe es zwar offenbar keine Stornos wegen der Artikel gegeben: "Aber der Imageschaden in England ist da. Und er ist sicher nicht gering." Dass Parker Bowles die Dinge nun ins rechte Licht rückt, lässt den Ärger über die Negativ-PR nur bedingt verrauchen.

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