Amokfahrt: "Massiver Cannabiskonsum unwahrscheinlich"

Gerichtsgutachten treffe laut Anwälting keinerlei Aussage, ob Alen R. während der Fahrt unter Drogeneinfluss stand.

Stückchenweise werden Details um Alen R. und die Geschehnisse vor der Amokfahrt durch Graz bekannt. Demnach schließt Liane Hirschbrich, die Verteidigerin der 26-Jährigen, aus, dass ihr Mandant während der Tat unter Drogeneinfluss stand. Der Gerichtsgutachter habe nämlich nur ein forensisch-chemisches Gutachten anhand der Blutanalyse erstellt: "Es trifft keinerlei Aussage, ob beim Mandant unter Einfluss von Cannabis gestanden ist."

Die Staatsanwaltschaft Graz hat vergangene Woche wissen lassen, dass der Verdächtige "Drogenkonsument" gewesen sei, allerdings offen gelassen, ob er auch am 20. Juni Cannabis zu sich genommen hat. Das schließt nun Anwältin Hirschbrich gegenüber dem KURIER aus. "Der festgestellte Wert entspricht einem Wert von 0,08 Promille Alkohol", vergleicht sie. Daraus ließen sich keine Rückschlüsse auf regelmäßigen oder intensiven Konsum ziehen. "Im Gegenteil, der Wert lässt massiven Cannabiskonsum oder Konsum vor der Tat unwahrscheinlich erscheinen."

Alen R. sitzt nach wie vor in einer Einzelzelle in der Justizanstalt Graz-Jakomini, das psychiatrische Gutachten wird in vier Wochen erwartet. Bei der Amokfahrt durch Graz wurden drei Menschen getötet und 36 verletzt.

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