Mord an Geschäftsmann: Suche nach zersägter Leiche

Die beiden Tatverdächtigen wurden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.
Vermögender Mann soll im Februar von zwei Bankangestellten getötet worden sein.

Ein Baucontainer voller Blutspuren, ein junger Mann, der die Erdrosselung und Zerstückelung eines 54-Jährigen gesteht doch keine Leiche: Auch am Montag verlief die Suche der Polizei nach dem Mordopfer aus Graz ohne Ergebnis.

Am 15. Februar meldete eine entfernte Verwandte Heinz E. als vermisst. Doch der 54-Jährige dürfte bereits drei Tage zuvor gestorben sein: Erst jetzt, mehr als drei Monate später, stellte sich heraus, dass der vermögende Grazer von zwei Bankangestellten getötet worden sein soll. „Das ist der Hartnäckigkeit eines Ermittlers der Fahndungsgruppe zu verdanken“, betont die Grazer Staatsanwältin Barbara Schwarz ausdrücklich. „Es war fast das perfekte Verbrechen.“

Säge aus Baumarkt

Noch dazu eines, das wie aus einem TV-Krimi abgeschaut wirkt: Die beiden mutmaßlichen Täter, 23 und 29 Jahre, sollen E. in ihr Auto gelockt haben. Einer der beiden soll ihn mit einer Schnur erdrosselt und beide dann die Leiche in einem extra angemieteten Container zerstückelt haben. „Mit einer Säge aus dem Baumarkt“, berichtet Schwarz. Die Polizei geht davon aus, dass Körperteile in Beton eingegossen und in der Mur südlich von Graz versenkt wurden.

Den Ort will Schwarz nicht bestätigen, nur soviel: „Es wird derzeit an mehreren möglichen Stellen gesucht.“ Taucher sollen jedenfalls ausgerückt sein. Unklar ist bis jetzt auch, in wie viele Teile das Opfer zersägt wurde. Auch das Werkzeug tauchte bislang nicht auf. „Wir haben bis jetzt nur die Aussagen des jüngeren Verdächtigen.“

Geld abgezweigt

Der 23-Jährige arbeitete wie sein mutmaßlicher Komplize bei einer ausländischen Bank in Graz: Die beiden sollen seit Jänner 2013 Geld von einem der Konten des 54-Jährigen abgezweigt haben, rund 80.000 Euro (der KURIER berichtete). Insgesamt soll E. dank einer Erbschaft noch weit mehr Geld besessen haben. Nur der 23-Jährige ist geständig, der Ältere verweigert die Aussage. Beiden sitzen in U-Haft.

Als E. den Verlust entdeckte, ging er nicht zur Polizei sondern sprach seine beiden Bankbetreuer darauf an. Das dürfte an seiner eigenen Vergangenheit liegen. E. litt an einer starken Psychose: Weil er 2011 eine Tankstelle in Brand gesetzt hatte, stand er im Jahr darauf vor Gericht. Strafe gab es keine, da E. als nicht zurechnungsfähig galt. Er wurde kurzzeitig in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher gebracht. Aus diesem Maßnahmenvollzug wurde er bedingt entlassen, da die Medikamente griffen und er auch sämtliche von der Justiz geforderten Auflagen erfüllte.

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