Modehaus stellt Stadt Ultimatum

Das Unternehmen versucht vergeblich, sich in Klagenfurt anzusiedeln
Kommune will Kastner & Öhler an anderem Standort.

Nach einem Jahr des Stillstandes kommt Bewegung in den Streit zwischen der Stadt Klagenfurt und dem Handelsunternehmen Kastner & Öhler, das sich dort ansiedeln will. Der Konzern fordert nun eine rasche Lösung , weil man sich ansonsten einen neuen Standort suchen will.

Im Juli 2015 hat Kastner & Öhler Interesse an der Errichtung einer Filiale in Klagenfurt bekundet. In der Waaggasse im Norden der Stadt will das Unternehmen auf 5000 Quadratmetern ein Modehaus eröffnen, 80 Arbeitsplätze schaffen. Weil das benachbarte Einkaufszentrum City Arkaden derzeit die Kaufkraft aus der restlichen Innenstadt abzieht, legen sich seit Monaten Wirtschaftskammer, Innenstadtkaufleute und die ÖVP gegen diesen Standort quer. "100 Geschäfte in Klagenfurt stehen leer, betroffen ist hauptsächlich der Süden der Stadt", klagt Cornelia Hübner, Sprecherin der Innenstadtkaufleute. "Ein Modehaus neben den City Arkaden schadet der Innenstadt", spricht sich auch Stadtplanungsreferent Otto Umlauft (ÖVP) vehement gegen die Waaggasse aus und zieht Koalitionspartner SPÖ in sein Boot. "Dieser Platz ist derzeit aus Klagenfurter Sicht kein Thema", betont Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ).

"Für uns bleibt die Waaggasse jedoch die bevorzugte Variante. Und die Stadt hat es bisher nicht geschafft, interessante Alternativen zu präsentieren", entgegnet Kastner-&-Öhler-Geschäftsführer Martin Wäg. Das Unternehmen, das in Österreich 30 Standorte betreibt, jährlich 250 Millionen umsetzt und in Klagenfurt 15 Millionen investieren will, wird sich nicht länger vertrösten lassen. Wäg: "Die Stadt muss zügig vorangehen. Es wird Zeit, dass etwas passiert. Irgendwann muss man unsererseits so ein Engagement hinterfragen. Durchaus möglich, dass wir in einer anderen Stadt ein anderes Projekt verfolgen."

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