"Meine Rottweiler waren ganz liebe Hunde"

Die Hundebesitzerin hat sich von den Rottweilern getrennt
Fünfjähriger nach Attacke operiert; Ermittlungen gegen Hundebesitzerin eingeleitet.

"Meine Rottweiler sind nie negativ aufgefallen. Es waren ganz liebe Hunde", sagt die Halterin jener Rottweilerweibchen, die am Montag in Straganz in der Kärntner Gemeinde Mölbling einen fünfjährigen Buben und dessen 56-jährige Großmutter attackiert hatten. Gegen die 50-Jährige ermitteln jetzt die Behörden wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.

Die Hundehalterin drückte am Dienstag im KURIER-Gespräch ihr "tiefstes Bedauern" über den Unfall aus. "Ich wünsche dem Kind und der Oma alles Gute. So etwas darf nicht passieren. Wie es zum Vorfall kommen konnte, weiß ich nicht. Ich habe mich im Haus aufgehalten." Die Tiere hätten zuvor noch nie einen Menschen attackiert.

Hunde abgegeben

Der Amtstierarzt der zuständigen Bezirkshauptmannschaft St. Veit, Josef Leitner, bestätigt, dass es sich um "sehr gut abgerichtete Rottweiler handelt. Sie haben sämtliche Kurse absolviert." Die beiden einjährigen Tiere wurden auf Tollwut untersucht – der Test verlief negativ. "Die Frau hat die Hunde abgegeben, sie will sie nicht mehr auf ihrem Anwesen haben. Nun befinden sie sich bei jenem Züchter in der Südoststeiermark, von dem sie die 50-Jährige erworben hat", sagt Leitner. Zehn Tage lang bleiben sie in Quarantäne, daraufhin erfolgt eine weitere Tollwut-Untersuchung. Was mit den Rottweilern in Folge passiert, werden die steirischen Behörden entscheiden.

Die Polizei hat indes Ermittlungen gegen die Tierhalterin aufgenommen. "Es besteht der Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung. Wir prüfen, ob die Hunde besser verwahrt hätten werden müssen", erklärt der ermittelnde Beamte, Stefan Fasching. Wie berichtet, haben der Fünfjährige und seine Großmutter das eingezäunte und mit Warnhinweisen versehene Grundstück betreten, das von der Hundehalterin gewerblich genutzt wird. Sie wollten die 26-jährige Mutter des Buben abholen. Die freilaufenden Rottweiler attackierten die Opfer.

Über den Gesundheitszustand der beiden wollte das Klinikum Klagenfurt auf Wunsch der Angehörigen keine Auskünfte erteilen. Das Kind musste wegen der Bissverletzungen am Kopf operiert werden.

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