Sieben Menschen aus Salzburger Höhle gerettet

Die gerettete Familie mit ihren Rettern
Das unterirdische System konnte wegen Hochwasser nicht verlassen werden.

In Weißbach bei Lofer sind am Freitagabend die sieben Menschen, die wegen Hochwassers in der Lamprechtshöhle eingeschlossen waren, gerettet worden. Nachdem im Eingangsbereich das Wasser stark zurückgegangen war, konnten Helfer der Höhlenrettung die Eingeschlossenen - unter ihnen zwei Kinder - ins Freie bringen, schilderte Rot-Kreuz-Bezirksrettungskommandant Anton Voithofer der APA.

Die Urlauber - offenbar fünf Deutsche und zwei Niederländer - war laut Voithofer wohlauf, aber leicht unterkühlt. Sie wurden von einem Arzt untersucht und vom Kriseninterventionsteam betreut. Der Gruppe war wegen des nach starken Regenfällen rasch gestiegenen Wassers der Austritt aus der Höhle verwehrt worden.

Keine Verbindung zu den Eingschlossenen

Die Alarmierung des Vorfalls erfolgt um 15.22 Uhr, sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion. Höhlenretter und Polizei haben sich auf den Weg zur Höhle gemacht, um sich einen genaueren Überblick über die Lage zu verschaffen.

Gegen 16.30 Uhr bestand aktuell keine Verbindung zu den Eingeschlossenen. Laut Leinich sind die Betroffenen aber nicht in akuter Gefahr. Da es in der Lamprechtshöhle bei starken Regenfällen immer wieder zu solchen Zwischenfällen kommt, seien innen in einem sicheren Bereich Decken und auch Notproviant gelagert.

Sieben Menschen aus Salzburger Höhle gerettet
APA14344906-2 - 28082013 - ST. MARTIN BEI LOFER - ÖSTERREICH: ZU APA 273 CI - In der Lamprechtshöhle im Salzburger Pinzgau wurden am Mittwochvormittag, 28. August 2013, 27 Menschen nach starken Regenfällen, die den Ausgang unter Wasser setzten, eingeschlossen. APA-FOTO: MICHAEL KRÖLL

Mehrmals Zwischenfälle

In der Vergangenheit ist es schon mehrmals zu ähnlichen Zwischenfällen gekommen. So wurde für eine deutsche Urlaubergruppe am 29. Juni 2002 ein Ausflug in das Innere des Naturdenkmals zu einem ungewollten Abenteuer. Der in der Höhle verlaufende Bach begann rasch zu steigen, die Gäste wurden vom Wasser eingeschlossen. Eine 62-Jährige stürzte beim Versuch, trotz Überflutung des Weges den Ausgang zu erreichen. Sie zog sich einen Bruch zu. Am Abend konnten alle Besucher die Höhle ohne Gefahr verlassen.

16 Personen, darunter sechs Kinder, wurden von ebenfalls überraschend schnell steigendem Wasser am 5. September 1998 in der Lamprechtshöhle eingeschlossen. Polizei, Feuerwehr, Berg-, Wasser-und Höhlenrettung standen im Einsatz, die Gruppe konnte in den späten Abendstunden unversehrt geborgen werden.

Letzte Zwischenfall 2013

Vier Deutsche wurden am 4. Jänner 1991 von Wassermassen in dem System eingeschlossen. Für die gut ausgerüsteten Nürnberger Höhlenforscher nahm die Expedition nach stundenlangem bangen Warten schließlich ein glückliches Ende. Eine 17-köpfige Rettungsmannschaft mit zwei Tauchern brachte die drei Männer und eine Frau in Sicherheit. Der letzte ähnliche Zwischenfall ereignete sich am 28. August 2013. Damals saßen 26 Menschen etliche Stunden unter der Erde fest.

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