Mehr Securitys vor dem Amt

Sozial- und Gesundheitsamt werden in Klagenfurt seit November „bewacht“
Ausweitung des Sicherheitskonzepts in Klagenfurt, Villach will das Projekt kopieren.

In der Stadtverwaltung von Klagenfurt und Villach wird künftig verstärkt Securitypersonal für Recht und Ordnung sorgen. Die jeweiligen Magistratsdirektoren prüfen, wie viel Wachleute erforderlich sind, um das Sicherheitsgefühl von Bürgern und Mitarbeitern in den Amtsgebäuden zu stärken.

Im Klagenfurter Sozialamt, das nicht im Rathaus am Neuen Platz, sondern in der Bahnhofstraße angesiedelt ist, startete im November des Vorjahrs ein Pilotprojekt: Dort patrouilliert während des Parteienverkehrs wochentags von 8 bis 13 Uhr ein Security-Mann. Er kontrolliert, ob Besucher über Termine verfügen, schreitet ein, wenn Parteien ungehalten werden, und wirkt alleine durch seine Präsenz deeskalierend.

"Zuvor gab es stets Meinungsverschiedenheiten zwischen Beamten und Bürgern – meist ging es um die Höhe von Auszahlungsbeträgen diverser Sozialleistungen. Wir hatten eine Morddrohung; ein Mann zog während eines Gesprächs eine Pistole, ein anderer stach mit seinem Messer in den Türstock. Das Aggressionspotenzial war hoch. Seit die Security vor der Türe steht, gibt es keine Vorfälle mehr", sagt Klagenfurts Sozialstadtrat Jürgen Pfeiler (SPÖ).

Das Pilotprojekt wurde zur fixen Einrichtung: 50.000 Euro sind jährlich für die hinzugezogene Sicherheitsfirma budgetiert.

Diese Maßnahme wird nun schrittweise auf die anderen Magistratsgebäude und das Rathaus ausgeweitet; das Magistratsdirektorium arbeitet ein entsprechendes Sicherheitskonzept aus.

"In zwei bis drei Wochen wird es am Tisch liegen. Es beinhaltet bauliche Maßnahmen, Mitarbeiter-Schulungen sowie da und dort den Einsatz von weiterem Security-Personal. Immerhin ist im Rathaus auch die Amtskasse untergebracht", betont Pfeiler. Wie viele Wachleute letztlich vor Klagenfurter Amtsstuben Dienst schieben werden, sei derzeit ebenso unklar wie die Finanzierung.

Das Beispiel Klagenfurt macht Schule – 40 Kilometer weiter westlich, in Villach. Dort wird das Sozialamt im Herbst aus dem Rathaus in einen Neubau am Hans-Gasser-Platz umsiedeln. Die betroffenen Magistratsmitarbeiter haben Sicherheitsbedenken angemeldet und auf die Maßnahmen in Klagenfurt verwiesen.

Kontakt aufgenommen

Villachs Magistratsdirektor Hans Mainhart sagt zwar, man habe "ein funktionierendes Sicherheitskonzept, in das die Polizei eingebunden ist." Überlegungen bezüglich weiterer Maßnahmen bestätigt er jedoch ebenso. Mainhart: "Klar, wir beobachten die Entwicklung in Klagenfurt. Ich habe Gespräche mit meinem Amtskollegen (Direktor Peter Jost, Anm.) aufgenommen. Wie viel Security-Personal erforderlich ist und was das Konzept kostet, wird geprüft."

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