Matura-Kuvert geöffnet: Täter ausgeforscht

Akademisches Gymnasium in Salzburg
Der Inhalt war für ihn nicht von Bedeutung, gab ein 32-jähriger Drogensüchtiger an.

Nach dem Einbruch in ein Salzburger Gymnasium am 7. Mai, bei dem ein Schultresor mit Unterlagen der zentralen Latein-Matura aufgezwängt wurde, hat die Polizei nun einen Verdächtigen ausgeforscht. Der 32-jährige Salzburger hat die Tat bereits gestanden. Er habe nach Wertgegenständen gesucht um seinen Drogenkonsum zu finanzieren. Der Inhalt des Kuverts sei für ihn nicht von Bedeutung gewesen.

Weil der Einbrecher damals das Paket mit den Aufgaben für die Latein-Matura in der sechsjährigen Form aufgerissen hatte, mussten die für Notfälle vorbereiteten Ersatzaufgaben verwendet werden. Die Latein-Matura fand dann wie geplant statt. Die Kuverts mit den Aufgaben für die Französisch- und Mathematik-Matura im Tresor blieben ungeöffnet.

Verdächtige wusste nichts von Unterlagen

Der Verdächtige sagte, dass er erst aus den Medien erfahren hat, dass es sich um Unterlagen für die Matura handelte. Er habe den Tresor verhältnismäßig einfach öffnen können und das erste Kuvert aufgerissen, allerdings keinen interessanten Inhalt finden können. Er brach in besagter Nacht übrigens auch in zwei weitere Schulen ein. Der 32-Jährige ist laut Andreas Huber vom Stadtkriminalreferat Salzburg zu gleich 16 weiteren Einbruchsdiebstählen in der Stadt Salzburg und im Flachgau geständig. In allen Fällen waren sein Ziel öffentliche Einrichtungen, wie Schulen, Universitäten oder Kindergärten.

Der Verdächtige stahl vorwiegend Bargeld oder elektronische Geräte. "Wir haben in seinem Auto Diebesgut wie Handys oder eine Kaffeemaschine gefunden, vom Bargeld und dem Großteil der Beute war aber nichts mehr da." Was bei dem Mann sichergestellt werden konnte, sei mittlerweile an die Geschädigten zurückgegeben worden. Der Einbrecher war von Jänner bis Mitte Mai 2015 aktiv und verursachte bei seinen Beutezügen einen Schaden von über 21.000 Euro.

Einbrüche

Der Salzburger war erst im Oktober 2014 nach Verbüßung einer mehrjährigen Freiheitsstrafe aus der Justizanstalt Salzburg entlassen worden. Es sagte, er habe die Einbrüche begangen, um seine Drogensucht zu finanzieren, in die er nach der Entlassung wieder geraten war. Dem Mann konnte bereits 2011 eine Serie von 47 Einbruchsdiebstählen nachgewiesen werden. "Weil er damals ganz ähnliche Taten begangen hat, ist er rasch in das Visier der Ermittler geraten", erklärte Huber. Der Gesamtschaden belief sich damals auf knapp 80.000 Euro. Der 32-Jährige sitzt derzeit in der Justizanstalt Wels in Haft.

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