Lydia Ninz verlässt Chefetage des ARBÖ

Lydia Ninz verlässt Chefetage des ARBÖ
Gerald Kumnig, bisher Geschäftsführer des Autofahrerclubs, steigt auf.

Sie war die erste Frau an der Spitze in der 114-jährigen Geschichte des Auto-, Motor- und Radfahrerclubs ARBÖ: Lydia Ninz (59) hatte Mitte 2011 den Chefsessel eingenommen, 141 andere Bewerber hatte sie damals im Personalauswahlverfahren ausgestochen.

Jetzt, zweieinhalb Jahre später, zieht sie sich zurück. „Aus persönlichen Gründen“, wie sie im Gespräch mit dem KURIER betont. Ihre Funktionsperiode wäre zur Verlängerung um fünf Jahre angestanden. Dafür wollte sie nicht mehr zur Verfügung stehen. Stolz ist Ninz, dass der ARBÖ unter ihrer Führung 2012 das beste Wirtschaftsjahr in neun Jahren einfahren konnte. Zum Nachfolger wurde am vergangenen Wochenende Gerald Kumnig, bisher Geschäftsführer des ARBÖ, gewählt.

Ninz war in ihrer Zeit als Generalsekretärin stets eine starke Stimme für die Autofahrer. Spritpreisanstiege verfolgte sie mit Argusaugen und überprüfte sie auf Angemessenheit. Fairness, auch gegenüber den Mineralölfirmen, war ihr dabei allerdings immer wichtig. Transparenz am Treibstoffmarkt – Spritpreisbörsen, Preismonitoring durch die E-Control – sowie die Spritpreisverordnung, wonach die Tankstellen nur ein Mal pro Tag die Preise anheben dürfen, gehen unter anderem auf ihre Initiative zurück.

"Umweltmäßigen Unsinn“, wie sie betont, hat sie mit Vehemenz bekämpft. Dazu zählt sie neben Biosprit E-10 auch „Licht am Tag“ oder die FPÖ-Initiative „Tempo 160“.

Die Anliegen der Autofahrer vertritt sie im Publikumsrat des ORF – eine Position, die sie nicht aufgibt. Weitere künftige Projekte will sie noch nicht preisgeben.

Zur Person

Die Südtirolerin Ninz wuchs als Tochter eines Schmieds in einer kinderreichen Familie in einfachen Verhältnissen auf. Sie studierte Betriebswirtschaft in Wien und begann ihre Laufbahn als Wirtschaftsjournalistin bei der Austria Presse Agentur, kam dann zum „Standard“ und 2002 zum ARBÖ.

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