"Lärm-Terror" im alten Steinbruch geht es jetzt an den Kragen

Viktring Schießstand Landschaftsschutzgebiet Lärm Klagenfurt
Experten legen kommende Woche Lärmmessungen bei Schießplatz in Schutzgebiet fest.

Jetzt kommt Bewegung in die Causa Schießstätte im alten Steinbruch im Klagenfurter Stadtteil Viktring. Am Mittwoch gibt es auf Initiative von Stadtrat Jürgen Pfeiler (SPÖ) einen Lokalaugenschein, an dem Vertreter des Landes, der Umweltabteilung der Stadt, des Schützenvereins SSV Sponheim und der empörten Anrainer teilnehmen werden. Dabei sollen die von Pfeiler initiierten Lärmmessungen festgelegt werden.

Wie berichtet, fühlen sich die Anrainer der in einem Landschaftsschutzgebiet liegenden Schießstätte durch den Schießlärm belästigt. Sie sprechen sogar von einem "unzumutbaren Lärm-Terror durch Großkaliberwaffen". Zu den Leidtragenden zählt inzwischen auch das Josefinum, ein sozialpädagogisches und therapeutisches Zentrum für Kinder und Jugendliche als Vorzeigeheim, das auf einem angrenzenden Kurgebiet errichtet wurde. "Wir fordern einen sofortigen Stopp der Schieß-Orgie", sagt daher Heimleiterin Andrea Arnusch.

"Dauerfeuer"

Was die Anrainer besonders stört, ist die Tatsache, dass es seitens der Schützen überhaupt kein Entgegenkommen geben soll. "Im Gegenteil", sagt Ahm, "es wird weiterhin mit Großkaliberwaffen und Dauerfeuer Tag für Tag, auch an den Wochenenden, für unzumutbare Situationen gesorgt." Im Sommer sei bei diesem "Feuerwerk" ein Aufenthalt auf der Terrasse nicht mehr möglich.

Rund 450 Anrainer haben sich inzwischen zu einer Bürgerinitiative formiert, deren Sprecher Franz Ahm die Hauptanliegen folgende Forderungen formuliert: "Erhalt und Verbesserung der natürlichen Lebensräume und nachhaltige Entfernung der Lärm- und Umweltbelastung für unsere Naherholungs-, Kur- und Wohngebiete durch die Schießanlage." Er verweist darauf, dass auch 1500 streng geschützte Tiere und Pflanzen betroffen sind und die Immobilien immer mehr an Wert verlieren.

"Wir wollen daher, dass die – unserer Meinung nach illegale – Anlage geschlossen und das Gelände nach neuestem Stand der Technik saniert wird", fasst Ahm zusammen. Um das zu erreichen, werde man selbst vor "Aktionen und Veranstaltungen nicht zurückschrecken und unsere Rechte bis hin zu den Höchstgerichten durchzusetzen".

Bis Höchstgericht

Stadtrat Pfeiler, in Klagenfurt für den Sport zuständig, ist um eine rasche Lösung bemüht. Er kündigte gegenüber dem KURIER Lärmmessungen an verschiedenen Punkten ("auch beim Josefinum") an. Das Ergebnis dieser Messungen werde dann für die weitere Vorgangsweise herangezogen werden.

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