Handel rüstet im Advent gegen Diebstahl auf
Während vorweihnachtliche Stimmung Kunden in Kauflaune bringen soll, rüstet der Handel hinter den Kulissen im großen Stil auf. Denn Diebe und Räuber gehen bevorzugt in der Adventzeit auf Beutezüge.
"Ab November boomt das Geschäft mit Detektiven und Securities. Die Nachfrage ist so groß, dass wir Schwierigkeiten haben, genug Personal stellen zu können", erklärt Walter Pöchhacker, Chef einer der größten Privatdetekteien Österreichs. Mitarbeiter seines Unternehmens überführten in 25 Jahren 114.371 Ladendiebe (Details siehe Grafik). "Der gesamte Handel fordert uns an. Das führt vom Juwelier über den Lebensmittelhandel bis zu den Shopping-Tempeln."
Detektiv-Legende: "Wenn Mitarbeiter stehlen, dann geht das in der Regel richtig ins Geld"
Hochgradig nervös sind auch Österreichs Juwelen-, Schmuck- und Uhrenhändler. Denn in der Vorweihnachtszeit präsentieren Juweliere – speziell in den Top-Lagen – ihre Spitzenware. "Die gelagerten Sachwerte sind jetzt etwa zwischen zehn und 15 Prozent höher als im restlichen Jahr", bestätigt Hans Joachim Pinter, Bundesinnungsmeister der Goldschmiede und des Uhrenhandels. Er selbst hat ein Geschäft im burgenländischen Gols. 60.000 Euro investierte der Goldschmied in die Sicherheit seines Standortes: "Videoüberwachung, Panzerglas und Zutrittsschleusen gehören bei Juwelieren, von Wien bis Bregenz mittlerweile zum Standard. Diese Maßnahmen kosten schon an die 100.000 Euro." Erst vergangenen Donnerstag schulte die Exekutive in Eisenstadt Juweliere zum Thema Raubüberfälle ein. Denn das richtige Verhalten kann im Ernstfall Leben retten. Ähnliche Veranstaltungen gab es in allen Landeshauptstädten.
Abschreckung wirkt
Keine Spur von Weihnachtsfrieden auch bei der Polizei. Um Langfingern auf Adventmärkten, Einkaufsstraßen und in Öffis das Handwerk zu legen kündigt die Exekutive eine Offensive an. "Unsere Strategie setzt verstärkt auf Zivilbeamte. In Wien werden Plätze und Straßen mit starkem Personenaufkommen verstärkt bestreift. Der Fokus liegt dabei auf Taschen- und Ladendiebstahl. Ähnliche Aktionen wurden auch für die größeren Städte in den Bundesländern angekündigt.
Zeigen Sie Ihre Geldbörse, etwa auf Weihnachtsmärkten, in Geschäften, Lokalen, aber auch im Supermarkt, so selten wie möglich. Handy, Portemonnaie und Schlüsseln in verzippbaren Gewand-Taschen verstauen. Volle Einkaufstaschen möglichst schnell im Pkw deponieren oder nach dem Shoppen nach Hause bringen. Bei Punsch-Runden niedrige Banknoten bereithalten. Auf den Sicherheitsabstand beim Bankomat bestehen. Ausweise, die nicht nötig sind, zu Hause lassen.
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