Kulturreferent stoppt finanzielle Mittel für Wörthersee-Bühne

Kulturreferent stoppt finanzielle Mittel für Wörthersee-Bühne
„Das Pseudo-Prestigeprojekt bringt nur Kosten, keinen Nutzen“, lässt VP-Landesrat wissen.

Kultur-Landesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) fand am Montag klare Worte: „Die Seebühne hat in der derzeitigen Form keinen Nutzen fürs Land, weder touristisch, kulturell noch wirtschaftlich.“ Das würden alle Expertisen, unter anderem vom früheren kaufmännischen Direktor der Bregenzer Festspiele, Franz Salzmann, und Empfehlungen bestätigen.

„Nur mit einem enormen Millionen-Aufwand aus dem Steuergeld-Topf wäre die Seebühne als Kultureinrichtung flott zu machen“, legt Waldner nach. Und das sei „in Anbetracht der budgetären Situation des Landes zum einen nicht machbar und zum anderen verantwortungslos“. Deshalb sehe er keine Möglichkeit, die Seebühne künftig aus dem Kulturbudget zu subventionieren: „Nicht, so lange ich der zuständige Referent bin. Wir brauchen gerade in der Kultur neue Schwerpunkte und vor allem Nutzen fürs Land.“

Eigentümer der Bühne ist die Klagenfurter Messe. Seit dem Rückzug des Landes im Jahr 2010 musste sich die Gesellschaft auch um die Vermarktung der unter Landeshauptmann Jörg Haider um 5,7 Millionen Euro erbauten und von der Hypo Alpe-Adria finanzierten schwimmenden Plattform kümmern.

320.000 Euro Leasing

Messedirektor Erich Hallegger dazu: „Wir warten auf ein Aviso des Landes. Wenn es heißt zusperren, werden wir zusperren. Denn die Messe selbst kann keinen Euro in dieses Projekt stecken.“ Der jährliche Abgang wurde der Messe bisher von Stadt und Land ersetzt. Immerhin waren 320.000 Euro an Leasingraten zu berappen, die Gesamtkosten für den Steuerzahler beliefen sich pro Jahr auf etwa 600.000 Euro. Im Gegenzug erhält die Messe für die Durchführung einer Veranstaltung 4000 Euro.

Hallegger gibt jedoch zu bedenken, dass mit diesem Monat die letzte Leasingrate geleistet wird. „Ist es sinnvoll, eine bezahlte Infrastruktur abzureißen?“ Auch die Frage der Verantwortung der Stadt Klagenfurt ist noch ungelöst. Der Kulturreferent der Gemeinde, Albert Gunzer (FPK) war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Landesrat Waldner will jedenfalls den Seebühnen-Ausschuss einberufen und die Zukunft der Einrichtung nach der Saison 2013 diskutieren. Für diesen Sommer sind 15 Veranstaltungen angesagt.

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